Samsung warnt vor Gewinnschwund
mf Tokio – Der südkoreanische Technologieriese Samsung Electronics erwartet im laufenden Vierteljahr ein nachlassendes Wachstum sowohl in seinem Mobilfunk- als auch in seinem Speicherchip-Geschäft. Als Ursachen nannten die Südkoreaner einen zunehmenden Wettbewerb bei Smartphones und Unterhaltungselektronik sowie eine schwächelnde Chipnachfrage von Server-Kunden. An der Börse in Seoul sanken die Aktien um 1,5 %.Dagegen blickt Südkoreas größtes Unternehmen vorsichtig optimistisch auf die erste Jahreshälfte 2021. Trotz des Handelsstreits zwischen China und den USA und einer Fortdauer der Covid-19-Pandemie soll die “mobile Nachfrage” solide wachsen, weil dann auch Smartphones der niedrigen und mittleren Preisklasse die 5G-Technik enthalten. Der Chipbedarf von Serverfarm-Betreibern werde “sehr wahrscheinlich” steigen, da sich die Lagerbestände normalisieren und die Investitionen der Kunden erholen, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern will in diesem Jahr insgesamt 35,2 Bill. Won (26,5 Mrd. Euro) in die nächste Chipgeneration und neue Fertigungslinien für die Auftragsproduktion von Prozessoren investieren. Schätzungen übertroffenIm vergangenen Quartal konnte Samsung einen hohen Gewinnsprung um 49 % auf netto 9,3 Bill. Won (7 Mrd. Euro) verbuchen und damit die Analystenschätzungen deutlich übertreffen. Der Umsatz stieg um 8 % auf knapp 67 Bill. Won (50,4 Mrd. Euro). Der operative Ertrag legte um 59 % auf 12,4 Bill. Won zu. Davon stammten 48 % aus der Chipsparte und 36 % aus dem Mobilfunkgeschäft. Hamsterkäufe von Huawei vor dem Stichtag der US-Sanktionen am 15. September stützten den Absatz von Speicherchips. Zugleich nahm Samsung bei Smartphones Huawei Marktanteile ab und profitierte vom verspäteten Start der neuen iPhones von Apple. Mit 88 Millionen Geräten verdoppelte sich der Absatz im Vergleich zum Vorquartal nahezu. Der Betriebsgewinn der Sparte von 4,5 Bill. Won bedeutete den höchsten Stand seit 2014.