Samsung warnt vor schwachem Absatz von KI-Speicherchips
Samsung warnt vor schwachem Absatz von KI-Speicherchips
US-Exportbeschränkungen und zögernde Großkunden
mf Tokio
Der südkoreanische Hardware-Riese Samsung Electronics rechnet mit schleppenden Verkäufen seiner HBM-Speicherchips für künstliche Intelligenz während des laufenden Quartals. „Wir erwarten einige Auswirkungen auf unsere HBM-Nachfrage nicht nur durch die US-Beschränkungen für den Export von High-End-Chips, sondern auch durch eine Verschiebung der Nachfrage nach verbesserten Chips durch Großkunden“, sagte Kim Jae-june, Vize-Chef des Speichergeschäfts, in Seoul. Im zweiten Quartal sollte die Nachfrage aber wieder anziehen.
Technologischer Rückstand
Die Speicherchips mit hoher Bandbreite (HBM) für KI-Grafikprozessoren sind derzeit der Lichtblick auf dem Weltmarkt für Speicherchips. Doch Samsung konnte den technologischen Vorsprung des Heimatrivalen SK Hynix bisher nicht aufholen. Zwar zertifizierte Nvidia gerade zum ersten Mal einen HBM-Speicher von Samsung, aber diese Variante ist nicht so fortgeschritten wie die Chips, die SK Hynix schon länger quasi exklusiv an Nvidia liefert. Samsung will ihre neueste HBM-Generation im März einführen.
Neue Wachstumsimpulse hätte das Halbleitergeschäft von Samsung dringend nötig. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember sackte der Betriebsgewinn der Sparte um 26% zum Vorquartal auf 2,9 Bill. Won (1,9 Mrd. Euro). Das Unternehmen nannte gestiegene Forschungs- und Entwicklungsausgaben und die Kapazitätserweiterung für die neueste Prozessorgeneration als Gründe. Der Umsatz der Sparte stieg im Quartalsvergleich um 3% auf 30,1 Bill. Won (20 Mrd. Euro).
Mobilfunksparte schwächelt
Auch das Mobilfunkgeschäft verzeichnete einen Umsatz- und Gewinnrückgang, den Samsung auf die die nachlassende Wirkung der Markteinführung neuer Flaggschiffmodelle zurückführte. Der operative Ertrag dieser Sparte schrumpfte um ein Viertel auf 2,1 Bill. Won (1,4 Mrd. Euro). Die Einnahmen sanken um 17% auf 25 Bill. Won (16,6 Mrd. Euro). Der Gesamtbetriebsgewinn von Südkoreas größtem Konzern inklusive des Display- und Heimelektronikgeschäfts fiel um 29% auf 6,5 Bill. Won (4,3 Mrd. Euro) und der Nettogewinn um 23% auf 7,8 Bill. Won (5,2 Mrd. Euro). Der Umsatz ging um 4% auf 75,8 Bill. Won (50,4 Mrd. Euro) zurück.