Sanierungsplan von Eterna sieht Schuldenschnitt vor
md Frankfurt
Die Eterna Mode Holding ist in Finanzierungsnot. Der für Hemden (Umsatzanteil 2020 rund 67%) und Blusen bekannte Bekleidungshersteller aus Passau kündigte an, einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) zu stellen. Dazu werde von Eterna in Kürze ein Restrukturierungsplan bei Gericht eingereicht mit dem Ziel, diesen bis Mitte September umzusetzen. Die bisherigen Verhandlungen in der gegebenen Finanzierungssituation über alternative Lösungen hätten zuvor zu keinem Ergebnis geführt, teilt das Unternehmen mit.
Das StaRUG-Verfahren ermöglicht einem Unternehmen, einen Restrukturierungsplan mit einem eingeschränkten Gläubigerkreis unter der Aufsicht eines Gerichts umzusetzen. Für die Annahme des Plans ist eine Zustimmung von 75% der Gläubiger notwendig. Der geschäftsführende Gesellschafter Henning Gerbaulet geht fest davon aus, dass diese Quote übertroffen wird, wie er der Börsen-Zeitung sagte. Das Sanierungskonzept von Eterna sieht einen Schuldenschnitt bei der unbesicherten Anleihe 2017/24 vor: Demnach sollen die Forderungen der Anleihegläubiger sowie die noch ausstehenden Zinsen – der Bond hat ein Volumen von 25 Mill. Euro und wird jährlich mit 7,75% verzinst – mit einer Abfindungsquote von 10% bedient werden. Die Quote werde bei Zustimmung zum Konzept vollständig aus Gesellschaftermitteln gezahlt.
Zudem verzichte die Gesellschafterin – in erster Linie Quadriga Capital Funds – vollständig auf ihre Forderungen aus Gesellschafterdarlehen von insgesamt 32,3 Mill. Euro und verpflichte sich, zusätzliches Eigenkapital zur Verfügung zu stellen, das neben der Zahlung der Quote auch zur Finanzierung des operativen Geschäfts eingesetzt werden soll.
Umsatz und operatives Ergebnis von Eterna waren infolge der Corona-Pandemie eingebrochen.