Europas größter Softwarehersteller SAP hat im dritten Quartal trotz angespannter Wirtschaftslage in vielen Regionen deutlich mehr verdient und setzt sich für das Gesamtjahr höhere Ziele. In den drei Monaten Juli bis September kletterte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern bei konstanten Wechselkursen im Jahresvergleich unerwartet kräftig um 28% auf 2,24 Mrd. Euro, wie das Dax-Schwergewicht am späten Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte.

SAP nimmt sich 2024 nun ein währungsbereinigtes Plus von 20 bis 23% bei der viel beachteten Kennziffer vor. Bisher standen plus 17 bis 21% im Plan. Auch beim gesamten Produktumsatz peilen die Walldorfer höhere Marken an. „Das Wachstum der Clouderlöse entwickelte sich außerordentlich gut“, sagte Christian Klein, der Chef des größten europäischen Software-Hauses, am Montag. Dabei spielten Angebote mit Künstlicher Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle. „Ein wesentlicher Teil unserer Cloud-Vertragsabschlüsse im dritten Quartal beinhaltete KI-Anwendungsszenarien.“

Die Erlöse aus dem Geschäft mit der Bereitstellung von Rechenleistung stiegen währungsbereinigt um 27% auf 4,35 Mrd. Euro. Auch die vorliegenden Buchungen für die kommenden zwölf Monate stiegen weiter kräftig. Auf dieser Basis peilt der Walldorfer Konzern nun Cloud- und Software-Erlöse von 29,5 bis 29,8 statt 29 bis 29,5 Milliarden Euro an.

Insgesamt legte der Konzernumsatz im abgelaufenen Jahresviertel um 9% auf 8,47 Mrd. Euro, der Nettogewinn fiel mit 1,44 Mrd. Euro um 13% höher aus. Dank einer verbesserten Ertragskraft und geringerer Steuerzahlungen habe der freie Cash-flow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, um überproportionale 44% auf 1,25 Mrd. Euro zugelegt.

Anleger zeigten sich erfreut. Die in New York gelisteten SAP-Hinterlegungsscheine legten im nachbörslichen Geschäft in einer ersten Reaktion um 4% zu.