Saudische Sabic jetzt Ankeraktionär von Clariant
wb Frankfurt – Jetzt ist es amtlich: Der Spezialchemiekonzern Clariant hat mit dem Petrochemiekonzern Sabic einen neuen größten Aktionär. Die Saudis haben alle noch ausstehenden Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden für den Kauf des Anteils von 24,99 % an dem Schweizer Unternehmen erhalten. Damit wird Sabic zum größten strategischen Anteilseigner sowie zum zweiten Ankeraktionär neben der Gruppe der vormaligen Süd-Chemie-Aktionäre mit etwa 14 %.Saudi Basic Industries Corporation, einer der weltweit größten diversifizierten Chemiekonzerne und Partner von Clariant im Catalyst Joint Venture Scientific Design, war 2018 die Kaufvereinbarung eingegangen. Laut CEO Hariolf Kottmann diskutieren beide Seiten nun Möglichkeiten der Zusammenarbeit, “die Werte für die Stakeholder beider Unternehmen schaffen werden. Noch gibt es dazu keine Ergebnisse. Sabic setzt mit etwa 40 Mrd. Dollar sechsmal so viel wie um wie Clariant. Angeblich haben die Saudis keine Pläne, die auf die Mehrheit zielen. Die Clariant-Aktie hat dieses Jahr 17 % verloren. Sabic übernahm die Beteiligung der US-Investorengruppe White Tale, die auf die Mehrheit an Clariant gezielt hatte und drauf und dran war, die Kontrolle über das Unternehmen an sich zu reißen, aber nicht zum Zuge kam.Indessen ist Saudi-Arabiens Staatsfonds dabei, den Verkauf seiner Sabic-Beteiligung an den ewigen IPO-Kandidaten Saudi Aramco voranzubringen. Laut Reuters wurde Goldman Sachs dafür mandatiert. Citi soll Sabic zur Seite stehen, und J.P. Morgan und Morgan Stanley begleiten Aramco in der Transaktion. Diese staatliche Ölgesellschaft plant, die Mehrheit an Sabic zu erwerben und möglicherweise den gesamten Anteil von 70 % des Public Investment Fund zu übernehmen. Dies wäre mit einer Bewertung von etwa 70 Mrd. Dollar die bisher größte M & A-Transaktion des Königreichs. Der Erlös aus dem Verkauf der in Riad gelisteten Sabic, des viertgrößten Petrochemieunternehmens der Welt, dürfte zur Finanzierung von Investitionen im In- und Ausland beitragen. Riad hat kürzlich die Pläne für den Börsengang von Aramco in der Schublade verschwinden lassen und eine Flughafenprivatisierung verschoben.