SBO passt Strategie an Energiewende an
SBO passt Strategie an Energiewende an
Zulieferer der Ölfeldausrüster ändert auch den Namen – Trump nährt Unsicherheit im Markt
md Frankfurt
Eines der bekanntesten Wortungetüme unter den Firmen im deutschsprachigen Raum wird es wohl bald nicht mehr geben. Wie Vorstandschef Klaus Mader auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt mitteilte, wird derzeit an der Rekalibrierung der Unternehmensstrategie von Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) gearbeitet. Über die Ergebnisse werde im ersten Quartal nächsten Jahres informiert. Teil der Neuausrichtung sei ein „Relaunch des Brandings“. Mit anderen Worten: SBO bekommt einen neuen Namen. Allerdings nicht wegen Länge der Firma, wie der CEO deutlich machte, sondern weil der hintere Teil – Oilfield Equipment – schon jetzt und noch weniger in Zukunft die Geschäftstätigkeit des österreichischen Unternehmens angemessen wiedergebe.
SBO wird sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen dem global wachsenden Anteil von Solarenergie, Windkraft, Wasserstoff und Geothermie an der Primärenergieerzeugung anpassen. „Wir wollen an der Entwicklung partizipieren“, sagte Mader. Bislang gilt der Konzern als Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen aus hochlegiertem Stahl und führender Anbieter von Schlüsselkomponenten für die Ölfeld-Service-Industrie. Schwerpunkte der Produktion sind u.a. amagnetische Bohrstrangkomponenten. In der Herstellung von nicht-magnetischem Stahl habe SBO eine so einzigartige Marktposition, dass das Unternehmen diesen Stahl sogar nach China liefere – „nicht gerade der normale Weg“, wie Mader süffisant bemerkte.
Mader stellte klar, dass es keine fundamentale Änderung der Strategie geben werde. „Nicht, so lange sich keine Wende in der Nachfrage nach Öl und Gas einstellt.“ Doch die Nachfrage nach fossilen Brennstoffe steige weiter von Jahr zu Jahr, und das hohe Niveau „wird noch eine ziemlich lange Zeit Bestand haben“. Über die kurz- bis mittelfristige Entwicklung auf dem Ölmarkt – und damit letztlich auch für das Geschäft von SBO – herrscht nach Ansicht von Mader aber große Unsicherheit. Auf der einen Seite gebe es Anzeichen für ein Überangebot auf dem Ölmarkt, das Aufträge an Ölfeldausrüster wie Schlumberger und Halliburton und deren Zulieferer – u.a. SBO – zumindest verzögern würde. Auf der anderen Seite seien diese Signale nicht eindeutig.
Trump nährt Unsicherheit
Die Verunsicherung im Markt wurde durch die Aussage des gewählten US-Präsidenten Donald Trump gesteigert, der eine Phrase des ehemaligen Gouverneurs von Maryland, Michael Steele, im Wahlkampf genutzt hatte: „We're gonna drill, baby, drill.“ Der Spruch, an den SBO-Chef Mader in seiner Präsentation ohne Nennung der Quelle erinnerte, soll die Unterstützung Trumps für das Bohren nach Öl und Gas ausdrücken.