Scania plant Abbau jeder zehnten Stelle

CEO: Wegen Coronakrise 5 000 Mitarbeiter zu viel

Scania plant Abbau jeder zehnten Stelle

jh München – Scania plant einen Stellenabbau in größerem Umfang. Die Coronakrise zwingt den schwedischen Lkw- und Bushersteller nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Henrik Henriksson, die Geschäftstätigkeit zu reduzieren. “Das bedeutet, dass wir schätzungsweise 5 000 Mitarbeiter mehr haben, als wir brauchen.” Das schließe ein, 1 000 Verwaltungsstellen in der Zentrale in Södertälje zu prüfen. Das Unternehmen, das zum Volkswagen-Nutzfahrzeugkonzern Traton gehört, beschäftigt rund 51 000 Mitarbeiter.Der Vorstand von Scania rechnet damit, dass es lange dauern wird, bis die Nachfrage auf das vor der Krise erreichte Niveau zurückkehrt. “Wir müssen deshalb schon in diesem Jahr die Organisation an die neue Situation anpassen”, sagte Henriksson. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen. Es gebe zu viel Personal vor allem im globalen Vertrieb und im Service.Dagegen betonte Michael Lyngsie, Gewerkschafter im Verwaltungsrat von Scania, in einer Mitteilung des Unternehmens, er rechne damit, dass der Personalabbau auf normale Weise möglich sein werde. Dies wird aus seiner Sicht dank schon jetzt genutzter Instrumente wie Zeitkonten und Zeitarbeit gelingen. Die Gespräche von Management und Gewerkschaften über die Personalsituation begännen nun, teilte Scania mit. Auch mit anderen Schritten sollen die Kosten in diesem und im nächsten Jahr gesenkt werden. Dazu gehöre, die Zahl der Berater zu verringern. In der vergangenen Woche hatte zudem der Verwaltungsrat entschieden, den Aktionären vorzuschlagen, auf die für 2019 vorgesehene Dividende zu verzichten.Wie der gesamte Traton-Konzern bekam Scania im ersten Quartal 2020 die Nachfrageschwäche zu spüren, die schon im vergangenen Jahr eingesetzt hatte und sich nun verschärfte. Der Auftragseingang für Lastwagen sank um 27 %. Der gesamte Umsatz ging um 8 % auf 33 Mrd. skr (rund 3,2 Mrd. Euro) zurück. Die Umsatzrendite bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank auf 8,6 (i. V. 11) %.Die Ebit-Marge von MAN rutschte wegen eines Verlusts auf – 3,4 (4,7) % ab. Der renditestarke schwedische Konkurrent Volvo fiel im Lkw-Geschäft mit 6,8 (12,2) % hinter Scania zurück. Für das aktuelle Quartal rechnet die Nutzfahrzeugbranche mit noch stärkeren Rückgängen. – Wertberichtigt Seite 8