Scania rüstet sich für Strafzahlung

Börsen-Zeitung, 23.7.2016 ste Hamburg - Der schwedische Lastwagenbauer Scania legt 3,8 Mrd. skr (401 Mill. Euro) für eine mögliche Strafe im Zusammenhang mit den gerade durch die EU-Kommission geahndeten Preisabsprachen großer Lkw-Hersteller zurück....

Scania rüstet sich für Strafzahlung

ste Hamburg – Der schwedische Lastwagenbauer Scania legt 3,8 Mrd. skr (401 Mill. Euro) für eine mögliche Strafe im Zusammenhang mit den gerade durch die EU-Kommission geahndeten Preisabsprachen großer Lkw-Hersteller zurück. Das zum VW-Konzern gehörende Unternehmen aus Södertälje teilte weiter mit, die Brüsseler Sichtweise zu bestreiten, dass man sich an dem europäischen Kartell mit anderen Herstellern beteiligt habe. Auch habe Scania die Einführung neuer Motoren, die den EU-Vorgaben für Abgasemissionen entsprechen, nicht verzögert. Das Unternehmen werde seine Rechte im laufenden Untersuchungsverfahren voll wahrnehmen, betonte Scania.Die EU-Kommission hat den Lkw-Herstellern Daimler, Volvo/Renault, Iveco und DAF nach fünfjährigen Ermittlungen eine Rekord-Kartellstrafe von knapp 3 Mrd. Euro auferlegt, weil die Unternehmen über 14 Jahre hinweg bis 2011 Preise und die Weitergabe von Kosten an Kunden abgesprochen hatten (vgl. BZ vom 20. Juli). Der ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörende Lastwagenbauer MAN bleibt von einer Strafe verschont, weil er die EU-Untersuchungen 2011 mit einer Selbstanzeige in Gang gebracht hatte und im Verfahren die Kronzeugenregelung für sich in Anspruch nehmen konnte. Scania erklärte, die Rückstellung werde sich auf das operative Ergebnis im zweiten Quartal auswirken, das am nächsten Donnerstag vorgelegt werden soll.—– Kolumne “Unterm Strich” Seite 6