Schaltbau schockt mit zweiter Gewinnwarnung
mic München – Schaltbau hat kurz nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms die Investoren mit der zweiten Gewinnwarnung im laufenden Jahr geschockt. Das operative Ergebnis (Ebit) soll Ende Dezember bei 26,8 Mill. Euro landen, obwohl das Umsatzziel unverändert bei 425 Mill. Euro liegt. Zuvor war ein Wert von 31 Mill. Euro anvisiert worden. Zu Jahresanfang lag die Latte noch bei 36 Mill. Euro. Die Schaltbau-Aktie kam im Xetra-Handel unter die Räder. Sie schloss mit einem Minus von 8,1 % auf 43,00 Euro.Ein Schaltbau-Sprecher erklärte die ungewöhnliche Taktung von Aktienrückkauf-Ankündigung und Gewinnwarnung mit zwingenden zeitlichen Abfolgen. Den Beschluss zum Rückkauf habe man unmittelbar veröffentlichen müssen, als die Entscheidung im Aufsichtsrat per Umlaufverfahren gefallen sei. Zu diesem Zeitpunkt aber hätten die Geschäftszahlen nicht vorgelegen. Dies sei erst am Samstag der Fall gewesen. Die BaFin kündigte an, den Handel in der Aktie des Verkehrstechnik-Konzerns routinemäßig zu analysieren. Am heutigen Dienstag erläutert der Vorstand die Entwicklung auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum.Der Vorstand begründete die Prognosereduzierung – erstens – mit der Belastung aus der Kaufpreisallokation für eine unterjährige Akquisition. Sie falle höher als vorhergesehen aus. Zweitens müssten weitere Maßnahmen zur Vorsorge im Segment Stationäre Verkehrstechnik getroffen werden. In Brasilien wird in einem Projekt trotz erheblicher Leistungen kein Umsatz gelegt. Schaltbau reduzierte auch die Prognose für den Nettogewinn auf 4,00 Euro. Sie war erst im Sommer infolge der Neubewertung einer Tochter infolge einer Anteilsaufstockung von 3,50 Euro auf 4,15 Euro erhöht worden. Optimismus für das Jahr 2015Einen optimistischen Blick wirft Schaltbau in das nächste Jahr. Der Umsatz soll vor allem dank der vollständigen Einbeziehung zweier Neuerwerbe auf 464 Mill. Euro klettern. Für das Ebit werden 37 Mill. Euro vorhergesagt. Die Belastungen aus der Kaufpreisallokation und aus Projektverschiebungen in der Stationären Verkehrstechnik sowie durch den Wegfall des positiven Bewertungseffekts werden den Nettogewinn auf 22,3 Mill. Euro drücken. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 2,91 Euro. Das Management warnte, dass das Ergebnis der erworbenen spanischen Gesellschaften noch deutlich negativ sein werde.—– Wertberichtigt Seite 6