Schloss Wachenheim lässt es knallen

Erlössprung des Schaumweinherstellers dank Übernahme von Rindchen's Weinkontor und Polen-Geschäft

Schloss Wachenheim lässt es knallen

md Frankfurt – Die Schloss Wachenheim AG, die sich zu den führenden Herstellern und Distributoren von Schaum- und Perlwein in Europa zählt, hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni) um 9,6 % auf 324,5 Mill. Euro gesteigert. Wie das Unternehmen mitteilt, seien hierfür die “herausragende Geschäftsentwicklung in Ostmitteleuropa” sowie die erstmalige Einbeziehung von Rindchen’s Weinkontor in den Konzernabschluss ursächlich gewesen. Der Betriebsgewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) sei im Vergleich zum vorigen Geschäftsjahr um 7,4 % auf 23,8 Mill. Euro geklettert. Die Ebit-Marge sank von 7,5 % auf 7,3 %, da die Erlöse stärker wuchsen als der operative Gewinn.Der Jahresüberschuss zog zwar um 4,2 % auf 16,4 Mill. Euro an, nach Anteilen Dritter ging der Nettogewinn jedoch von 11,5 auf 11,1 Mill. Euro zurück. Die Zahl verkaufter Flaschen – eine in der Branche stark beachtete Kennziffer – stieg den Angaben zufolge von 219,0 auf 224,4 Millionen Stück. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, für 2017/18 eine Dividende von 50 Cent je Aktie auszuschütten nach 48 Cent im Vorjahr. Dies wäre die neunte Dividendenerhöhung in Folge.Wachenheim ist neben Deutschland, wo zum Beispiel die Marken Faber und Robby Bubble erlösstark sind, auch in Frankreich (Charles Volner, Muscador), Polen (Cin & Cin, Fresco) und Rumänien aktiv, wo das Unternehmen jeweils Töchter hat.Im deutschen Teilkonzern sprangen die Erlöse in der Berichtszeit laut Wachenheim um ein Fünftel auf 112,6 Mill. Euro. Diese Entwicklung ist auf die erstmalige Konsolidierung von Rindchen’s Weinkontor zurückzuführen, deren Mehrheit Wachenheim seit 1. Juli 2017 hält. Der Weinhändler zähle zu den führenden Anbietern in Deutschland. Bereinigt um die Übernahme habe der Umsatz insbesondere bei Handelseigenmarken aufgrund auslaufender Verträge leicht unter dem Niveau des Vorjahres gelegen, was nur teilweise von gestiegenen Exportvolumina habe kompensiert werden können. In Frankreich stieg der Erlös um 1,3 % auf 101,5 Mill. Euro. Zwar seien auch hier die Volumina im inländischen Handelseigenmarkengeschäft erneut rückläufig gewesen. Doch der Export verbuchte den Angaben zufolge ein Absatzplus von 7,5 %.Im Osten und Südosten Europas sei der Umsatz 2017/18 um fast ein Zehntel auf 117,2 Mill. Euro gewachsen. Dies sei u.a. auf die positive Entwicklung in Polen zurückzuführen, wo die Tochter Ambra (61,1 %) von der Dynamik des Weinmarktes profitiere. “Zwar ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Wein in Polen im Vergleich zu anderen Ländern Europas noch relativ gering”, sagte Oliver Gloden, Vorstandssprecher von Schloss Wachenheim, “aber gerade deshalb sehen wir in diesem dynamischen Markt weiterhin erhebliches Entwicklungspotenzial.” In Rumänien seien in Landeswährung rund 6 % mehr erlöst worden.Für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 geht der Vorstand konzernweit von einem leichten Absatzplus, einem dazu überproportionalen Anstieg der Erlöse sowie einem stabilen operativen Ergebnis aus.Schloss Wachenheim, die an der Börse (General Standard) mit rund 156 Mill. Euro bewertet wird, gehört zu 70 % Günther Reh; der Rest ist Streubesitz.