Schmolz + Bickenbach räumt auf

Spezialstahlhersteller schreibt tiefrot - Vorstand macht Hoffnungsschimmer aus

Schmolz + Bickenbach räumt auf

ab Düsseldorf – Die Aufräumarbeiten in der Bilanz von Schmolz + Bickenbach (S + B) haben dem Spezialstahlhersteller 2013 erneut einen Verlust beschert. In der Folge soll auf eine Dividendenzahlung verzichtet werden, wie mitgeteilt wird. Auch künftige Gewinne sollen “in absehbarer Zukunft primär zur Stärkung der Bilanz sowie zur Schuldentilgung” verwendet werden.Gleichwohl startet das deutsch-schweizerische Unternehmen mit vorsichtigem Optimismus in den neuen Turnus, hat sich das Marktumfeld doch leicht aufgehellt. Basierend auf dem erhöhten Auftragsbestand zum Jahresbeginn rechnet der Vorstand für das neue Geschäftsjahr mit Absatz- und Umsatzsteigerungen zwischen 2 und 5 %. Das operative Ergebnis vor Sonderfaktoren soll dazu überproportional auf 190 Mill. bis 230 Mill. Euro ausgebaut werden.Im abgelaufenen Turnus wurde aus einem um 8,5 % verringerten Umsatz – bei stabiler Absatzmenge gingen die Preise weiter zurück – ein um gut 18 % gesteigertes operatives Ergebnis (vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderfaktoren) gezogen. Aufgefressen wurde der auf Kostensenkungen zurückzuführende operative Fortschritt von den Finanzierungskosten, die auf 105 (i.V. 75) Mill. Euro hochschnellten. Hier machten sich neben höheren Zinskosten hohe Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit dem im Dezember durchgeführten Anleiherückkauf und der Anpassung der Finanzierungsbedingungen negativ bemerkbar. Vor Steuern verharrte der Verlust mit 88 Mill. Euro auf Vorjahresniveau. Aufgrund eines Steuereffekts landete das Konzernergebnis mit – 84 Mill. Euro jedoch deutlich über dem Vorjahreswert.Die 2013 durchgeführte Kapitalerhöhung führte jedoch auch zu einer Stärkung der Bilanz: Die Nettoverschuldung verringerte sich bis zum Jahresende auf 610 (903) Mill. Euro, das Gearing (Verhältnis der Nettoschulden zum Eigenkapital) verbesserte sich binnen Jahresfrist auf 68,6 (142,6) %. Zudem wird der Zinsaufwand in den Folgejahren deutlich zurückgehen. Allerdings weist S + B darauf hin, dass im laufenden Turnus erneut Einmalaufwendungen anfallen könnten, da jetzt die Refinanzierung des Konsortialkredits und des ABS-Programms in Angriff genommen werde.—– Personen Seite 16