Scholz braucht Kapitalspritze

Börsen-Zeitung, 19.9.2015 wb Frankfurt - Rückschlag für die finanziell angeschlagene Recyclinggruppe Scholz: Großaktionär Toyota Tsuho, der sich erst Mitte 2014 mit 39,9 % engagiert hatte, will keine Mittel mehr in das Familienunternehmen stecken....

Scholz braucht Kapitalspritze

wb Frankfurt – Rückschlag für die finanziell angeschlagene Recyclinggruppe Scholz: Großaktionär Toyota Tsuho, der sich erst Mitte 2014 mit 39,9 % engagiert hatte, will keine Mittel mehr in das Familienunternehmen stecken. Der Schrottaufarbeiter startet daher nun eine neuerliche Investorensuche, beraten von KPMG. Scholz ist mit einer Anleihe über 182 Mill. Euro (Kupon: 8,5 %) am Markt. Eine Kapitalspritze in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe dürfte je nach Transaktionsstruktur nötig sein. Diese Volumen dürften dazu führen, dass ein neuer Investor die Mehrheit übernehmen würde. Euler Hermes spricht von bilanzieller Überschuldung.Toyota Tsuho hat der Familie, die 60,1 % hält, mitgeteilt, dass das Unternehmen “keine Vorbehalte” gegen die Aufnahme neuer Investoren habe. Angesprochen würden sowohl strategische Partner als auch branchenaffine Finanzinvestoren aus dem In- und Ausland, heißt es. Die Aussage von Toyota “bietet jedem potenziellen Investor jetzt eine klare Perspektive über die Interessenlage der bestehenden Gesellschafter”, lässt sich CEO Oliver Scholz vernehmen.Der Umsatz der defizitären Firma, der 2014 auch durch Spartenverkäufe um 15 % auf 3,1 Mrd. Euro eingebrochen war, ist in den ersten fünf Monaten 2015 um 13 % geschrumpft. Scholz stand Ende 2014 mit 930 Mill. Euro in der Kreide; das ist fast 9-mal das operative Ergebnis (Ebitda). Das Eigenkapital war mit 217 Mill. Euro negativ.