Schöne neue Plastikwelt
In einer Zeit, in der man für sein Geld immer weniger zu bekommen scheint, soll es wenigstens gut aussehen. Die Bank of England liegt mit ihren Überlegungen zur Einführung von Kunststoffgeldscheinen voll im Trend. Wenn sie sich nach drei Jahren emsiger Prüfung im Dezember dafür entscheiden sollte, hätten die Briten bald keine eingerissenen, zerknüllten oder vollgeschriebenen Banknoten mehr in ihren Brieftaschen. Winston Churchill (5 Pfund) und Jane Austen (10 Pfund) erstrahlten als Erste in neuem Glanz. Polypropylen ist viel haltbarer als Papier, dem ohnehin der Hauch des Vergänglichen anhaftet. Auch ein heftiger Regenschauer oder ein umgekipptes Glas Rotwein könnten die Freude am Geldschein nicht mehr trüben. Man könnte ihn einfach abwischen oder – wenn auch nicht allzu oft – in die Waschmaschine stecken. Mehr als 20 Länder drucken ihr Geld bereits auf Plastik, darunter Australien, Neuseeland und Rumänien. Natürlich geht es der Bank of England nicht allein um die Ästhetik. Kunststoffscheine sind schwieriger zu fälschen und billiger als herkömmliche. Schöne neue Plastikwelt.hip