Börsengänge

Schott Pharma kommt in der Mitte der Preisspanne an die Börse

Die Aktien von Schott Pharma werden voraussichtlich in der Mitte der Preisspanne ausgegeben. Offiziell reicht die Spanne, in der Gebote noch bis Mittwochmittag abgegeben werden können, weiterhin von 24,50 bis 28,50 Euro.

Schott Pharma kommt in der Mitte der Preisspanne an die Börse

Schott Pharma in der Mitte gepreist

Banken verengen Spanne auf 26,50 bis 27 Euro – nach 24,50 bis 28,50 Euro

cru Frankfurt

Beim Börsengang des Herstellers von Pharmaverpackungen Schott Pharma können die Aktien noch bis zum Mittwochmittag (27. September) von Investoren gezeichnet werden. Doch die begleitenden Banken – mit Deutsche Bank, Bank of America und BNP Paribas in federführender Position – teilten den Investoren mit, die Preisspanne auf 26,50 bis 27 Euro verengt zu haben. Das bedeutet, die Aktien werden voraussichtlich in der Mitte der Spanne ausgegeben.

Offiziell reicht die Spanne, in der Gebote abgegeben werden können, weiterhin von 24,50 bis 28,50 Euro. Für Donnerstag (28. September) ist die Erstnotiz in Frankfurt geplant. Innerhalb der verengten Spanne kann die Muttergesellschaft Schott AG als bisher alleiniger Eigentümer mit einem Erlös von 918 Mill. bis 935 Mill. Euro rechnen. Schott Pharma wird so mit insgesamt rund 4 Mrd. Euro bewertet.

Der Preis bei Schott Pharma entspricht dem 14,5- bis 17-Fachen des erwarteten operativen Gewinns (Ebitda) im Jahr 2024. Die Bewertungsdebatte drehte sich damit vor allem darum, wo Schott Pharma genau liegt – zwischen dem an der US-Börse Nyse notierten italienischen Konkurrenten Stevanato, der mit dem knapp über 23-fachen Wert des Ebitda gehandelt wird, und dem deutschen Pharmaverpackungsunternehmen Gerresheimer mit einem Wert von mehr als dem Neunfachen des Ebitda. Im Moment scheint es auf einen Abschlag von 30% auf Stevanato hinauszulaufen.

Parallel zu Schott Pharma werden Investoren derzeit auch die Aktien des Panzergetriebeherstellers Renk aus dem Portfolio des Finanzinvestors Triton zur Zeichnung angeboten. Am 4. Oktober endet die Zeichnungsfrist. Renk hatte die Preisspanne am Montag bekannt gegeben und peilt eine Börsenbewertung von 1,5 Mrd. bis 1,8 Mrd. Euro an. Das ist rund doppelt so viel, wie Triton für Renk an VW bezahlt hatte, aber halb so viel wie noch vor einigen Monaten erhofft. Cornerstone-Investoren gibt es bei Renk nicht.

Hensoldt höher bewertet

Als vergleichbarer Wettbewerber wird der Rüstungselektronikhersteller Hensoldt aus dem Portfolio von KKR genannt, der mit dem 13-Fachen des erwarteten operativen Gewinns (Ebit) im Jahr 2024 gehandelt wird. Die Preisspanne von Renk impliziert eine Bewertung mit dem 9,8- bis 11,8-Fachen des operativen Gewinns (Ebit) im Jahr 2024. Das entspreche einem Abschlag von 20% bis 30% gegenüber der Peergroup, so die an der Transaktion beteiligten Banker.

Während der Preis bei Schott Pharma in der Mitte der Spanne den Erwartungen entspricht, liegt der Umfang des Börsengangs mit 23% Streubesitz und weniger als 1 Mrd. Euro Emissionserlös leicht unter den Erwartungen. Offenbar war der Mutterkonzern Schott nicht bereit, bei dieser Bewertung mehr bestehende Aktien anzubieten, da der Preis einen kräftigen Abschlag von rund einem Drittel auf den Wettbewerber Stevanato darstellt. Noch 2022 hatte es bei potenziellen Börsengängen eine Pattsituation gegeben, in der sich Emittenten und Käufer selten auf die Bewertung einigen konnten. 2023 dagegen wird Schott Pharma der dritte und größte deutsche Börsengang nach der United-Internet-Tochter Ionos und der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera.

Schott wird nach dem Handelsstart am Donnerstag eine 180-tägige Sperrfrist einhalten und Mehrheitsaktionär bleiben, während der Cornerstone-Investor, der Staatsfonds Qatar Investment Authority, einen Anteil von 4,99% übernimmt.

Kleines Konsortium

Bank of America, BNP Paribas und Deutsche Bank sind gemeinsame globale Koordinatoren und gemeinsame Book-
runner mit Citigroup und Jefferies. Die Commerzbank und die LBBW sind Co-Lead-Manager in dem relativ kleinen Konsortium.

Beim Börsengang werden die Aktien von Schott Pharma am Mittwochmittag voraussichtlich in der Mitte der Preisspanne ausgegeben. Der Mutterkonzern Schott hatte mehr erhofft. Doch im Moment läuft es auf einen Abschlag von 30% auf den in New York gelisteten italienischen Konkurrenten Stevanato hinaus.

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