WERTBERICHTIGT

Schrott glänzend aufpoliert

Börsen-Zeitung, 5.10.2016 Für den Kölner Recyclingkonzern Alba SE ist der Einstieg der Chinesen ein finanzieller Befreiungsschlag. Der börsennotierte Mutterkonzern Alba Group, der den beiden Brüdern Axel und Eric Schweitzer gehört, hat 450 Mill....

Schrott glänzend aufpoliert

Für den Kölner Recyclingkonzern Alba SE ist der Einstieg der Chinesen ein finanzieller Befreiungsschlag. Der börsennotierte Mutterkonzern Alba Group, der den beiden Brüdern Axel und Eric Schweitzer gehört, hat 450 Mill. Euro Schulden – aber ein Nettoergebnis von zuletzt nur 11 Mill. Euro. Die Banken wurden langsam nervös. Denn das Geschäft mit der Wiederverwertung von Stahlschrott lief – unter anderem wegen der fallenden Stahlpreise aufgrund der Überkapazitäten in China – immer schlechter. Wenn Alba keinen Investor für das Schrottgeschäft in China und die Servicesparte mit den Sortieranlagen gefunden hätte, dann hätten die Banken vielleicht die Kredite gekündigt. Jetzt beteiligt sich der strategische Investor Techcent, ein Umwelttechnikunternehmen in Familienhand, mit jeweils 60 % an den beiden Sparten und zahlt dafür 300 Mill. Euro. Damit ist die Alba Group auf einen Schlag alle finanziellen Sorgen los. Allerdings geben die Schweitzer-Brüder im gleichen Zug auch die Kontrolle über die Hälfte der Unternehmensgruppe ab. Nur das klassische Müllabfuhrgeschäft bleibt ganz in ihrer Hand. cru