Schwache Kalipreise belasten K + S
K+S hat am Tag vor der Hauptversammlung Quartalszahlen vorgelegt, die deutlich schwächer waren als in der Vorjahreszeit, andererseits aber über den Markterwartungen lagen. Ursächlich für die mauen Ergebnisse waren der Rückgang der Kalipreise, der das Düngergeschäft belastete, und der milde Winter, der den Salzabsatz bremste.md Frankfurt – Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat im ersten Quartal weniger Umsatz und Gewinn gemacht als in der Vorjahreszeit, die Konsenserwartungen der Analysten aber übertroffen. “Dank unserer Zwei-Säulen-Strategie (gemeint ist das Düngemittel- und das Salzgeschäft; die Red.) sowie unseres breiten Produktportfolios haben wir uns dennoch im Vergleich zum Wettbewerb gut behaupten können”, betonte Vorstandschef Norbert Steiner und fügte hinzu: “Die mittel- und langfristigen Wachstumstrends unseres Geschäfts bleiben intakt.”Aufgrund geringerer Absatzmengen in beiden Geschäftsbereichen sowie eines niedrigeren Durchschnittspreises in der Sparte Kali- und Magnesiumprodukte sank der Umsatz um ein Fünftel auf knapp 1,1 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis Ebit I folgte der Erlösentwicklung und fiel um 31 % auf 218 Mill. Euro. K+S definiert das Ebit I als Ergebnis vor Zinsen und Steuern, bereinigt um Marktwertveränderungen ausstehender operativer Sicherungsgeschäfte.Im Geschäftsbereich Salz ging das Ebit I trotz des milden Winters nur um 14 % auf 123 Mill. Euro zurück. Einem deutlich niedrigeren Absatz von Auftausalz standen eine stabile Verkaufsmenge sowie leicht steigende Preise für Salze mit anderen Anwendungsbereichen gegenüber.Im Bereich Kali- und Magnesiumprodukte brach das Ebit I aufgrund geringerer Absatzmengen und eines niedrigeren Durchschnittspreises, insbesondere für Kaliumchlorid in den Überseeregionen, um 44 % auf 102 Mill. Euro ein. Immerhin sei im wichtigen brasilianischen Markt eine Bodenbildung bei den Kalipreisen zu beobachten.Auch im ersten Quartal habe K+S die Kosten- und Organisationsstruktur der Gruppe effizienter gestaltet. Die in dieser Zeit erwarteten Einsparungen seien voll erzielt worden. Legacy vor InbetriebnahmeDas in der kanadischen Provinz Saskatchewan entstehende Kaliwerk Legacy sei auf einem guten Weg. Es werde im Sommer den Betrieb aufnehmen und dabei das Investitionsbudget von 4,1 Mrd. kan. Dollar (2,8 Mrd. Euro) einhalten. Bisher seien knapp 90 % des Gesamtvolumens verbaut worden.Mit Blick nach vorn heißt es weiter, im Bereich Kali- und Magnesiumprodukte werde weiterhin ein deutlicher Rückgang des Durchschnittspreises und ein leicht niedrigeres Absatzvolumen erwartet. In der Salz-Sparte dürfte ein niedrigerer Absatz von Auftausalz nicht vollständig durch den moderat steigenden Absatz von Salzen für andere Anwendungsbereiche ausgeglichen werden. Der Umsatz der K+S-Gruppe sollte 2016 moderat und die operativen Ergebnisse Ebitda und Ebit I sollten deutlich unter den entsprechenden Vorjahreswerten liegen. Insbesondere das Legacy-Projekt, aber auch die hohen Erwartungen an eine Steigerung der Profitabilität im Salzgeschäft im Rahmen der “Salz 2020”-Strategie stimmen das K+S-Management weiter positiv, heißt es. Für das Jahr 2020 sei unverändert ein Konzern-Ebitda von rund 1,6 (2015: 1,1) Mrd. Euro das Ziel.Heute stellt sich das Management auf der Hauptversammlung in Kassel den Aktionären. Es wird wohl einige Kritik geben. Vor allem dass die Aktie trotz des gestrigen Anstiegs um 2,7 % auf 22,63 Euro weit unter den 41 Euro notiert, die der kanadische Rivale Potash im vergangenen Sommer pro Aktie geboten hatte, wird sicher thematisiert werden. Zudem sind Vorstand und Aufsichtsrat wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung ins Visier der Justiz geraten. Außerdem belasten Produktionseinschränkungen im Werk Werra, das zuletzt nur eine eingeschränkte Erlaubnis zur Versenkung von salzhaltigen Abwässern erhielt.