Schwache Nachfrage in China belastet Hugo Boss
Schwäche in China
belastet Hugo Boss
md Frankfurt
Der Modekonzern Hugo Boss hat den Umsatz im dritten Quartal – „trotz anhaltend herausforderndem Marktumfeld“, wie es in der Mitteilung heißt – wechselkursbereinigt um 1% auf 1,03 Mrd. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe sich auf 95 Mill. Euro belaufen; ein Minus von 7%. Analysten hatten im Schnitt mit einem größeren Rückgang gerechnet. Die Ebit-Marge sei von 10,0% auf 9,3% gefallen. Nach den ersten neun Monaten des Jahres liege der Umsatz bei 3,06 (i.V. 3,02) Mrd. Euro, der operative Gewinn bei 235 (289) Mill. Euro und die Marge bei 7,7 (9,6)%.
Vorstandschef Daniel Grieder zufolge hat Hugo Boss im Quartal „wichtige Fortschritte bei der Steigerung der Kosteneffizienz erzielt. Durch zusätzliche Einsparungen in unseren globalen Beschaffungsaktivitäten und die konsequente Umsetzung unserer bereits in der ersten Jahreshälfte eingeführten Kostenmaßnahmen konnten wir die Produktivität und Effektivität über alle Unternehmensbereiche hinweg weiter steigern und damit unsere Ergebnisentwicklung stärken", sagte der CEO.
Verbesserungen in Deutschland
Der Wachstumskurs in den Regionen Amerika (+4% auf 228 Mill. Euro) und Emea (+1% auf 662 Mill. Euro) – also Europa, Mittlerer Osten und Afrika – habe sich fortgesetzt. Die Entwicklung in Europa spiegele vor allem Verbesserungen in Deutschland wider, die schwächere Erlöse in Frankreich und im Vereinigten Königreich weitgehend ausgeglichen hätten. In den Emerging Markets habe Hugo Boss zweistellige Umsatzsteigerungen erzielt. Dagegen sei die Entwicklung in der Region Asien/Pazifik mit einem Erlösminus von 7% auf 110 Mill. Euro durch die anhaltend schwache Nachfrage in China beeinträchtigt gewesen. Allerdings habe die Teilregion Südostasien/Pazifik weiteres Wachstum erzielt, unterstützt durch ein zweistelliges Umsatzplus in Japan.
Gedämpfte Verbraucherstimmung belastet Erlöse im stationären Einzelhandel
Unterteilt nach Vertriebskanälen habe es im stationären Großhandel ein robustes Umsatzwachstum von 4% auf 302 Mill. Euro gegeben, ebenso im digitalen Geschäft (+6% auf 199 Mill. Euro). Dagegen habe die gedämpfte Verbraucherstimmung den stationären Einzelhandel belastet (-3% auf 499 Mill. Euro).
Aufgeteilt nach den drei vom Unternehmen definierten Marken entfällt der weitaus größte Umsatzanteil auf Boss Menswear (+1% auf 785 Mill. Euro). Es folgen Hugo und Boss Womenswear (jeweils +2% auf 171 Mill. bzw. 74 Mill. Euro).
Das Nettoergebnis nach Anteilen Dritter belief sich den Angaben zufolge auf 55 Mill. Euro; ein Rückgang im Vorjahresvergleich von 13%.
Der freie Cashflow habe sich „dank weiterer Optimierung des kurzfristigen operativen Nettovermögens“ auf 40 (–22) Mill. Euro verbessert; nach drei Quartalen liege der Wert bei 197 (–81) Mill. Euro.
Prognose für 2024 bestätigt
Hugo Boss hat den Umsatz- und Ergebnisausblick für das Gesamtjahr 2024 bestätigt. Der Vorstand rechnet mit einem Anstieg des Konzernumsatzes (wechselkursbereinigt) in der Bandbreite von 1% bis 4 % auf rund 4,2 Mrd. bis 4,35 (4,2) Mrd. Euro. Die Entwicklung des Ebit wird in der breiten Spanne von –15% bis +5% gesehen, was rund 350 Mill. bis 430 (410) Mill. Euro entspricht. Mit dieser Erwartung trage Hugo Boss der allgemeinen Marktunsicherheit Rechnung. Der anhaltende Fokus des Unternehmens auf Kosteneffizienz sollte die Ergebnisentwicklung auch im vierten Quartal unterstützen, heißt es. Im Einklang mit dem Ebit-Wachstum erwarte der Konzern eine Entwicklung des Konzernergebnisses in einer Bandbreite von –15% bis +5% (2023: 270 Mill. Euro).
Nach freundlicher Tendenz im frühen Xetra-Handel gab die Aktie von Hugo Boss am Dienstag im Handelsverlauf nach. Zur Mittagszeit lag der Kurs des MDax-Wertes bei 40,90 Euro; ein Minus von 4,3%.
Die Marktkapitalisierung beträgt rund 2,8 Mrd. Euro.