Schwacher Eisenerzpreis belastet Industriemetallpreis-Index
Schwacher Eisenerzpreis belastet
Importe durch Wechselkurseffekte tendenziell verteuert
Von Hubertus Bardt, Köln *)
Eisenerz und der Euro-Dollar-Wechselkurs haben das Metallpreisniveau im Februar maßgeblich beeinflusst. Unter dem Strich steht eine leichte Entlastung für die weiterverarbeitenden Unternehmen in Deutschland. Mit einem Minus von 0,9% im Vergleich zum Vormonat lag der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Februar bei 495,5 Punkten. Der Index misst das Preisniveau der wichtigsten Importmetalle in Euro und berücksichtigt sowohl die Entwicklungen auf den internationalen Metallmärkten als auch das Austauschverhältnis von Euro zum Dollar.
Auch mit dem jüngsten Rückgang liegt der IMP-Index weiter in einem Korridor rund um die 500-Punkte-Marke, den er seit Sommer 2022 nur kurzzeitig einmal zu Beginn des vergangenen Jahres verlassen hatte. Das hohe Maß an Stabilität zu Beginn des Jahres verdeckt jedoch, dass zwei Faktoren dafür verantwortlich waren, die sich teilweise ausgeglichen haben. Der Preis für Eisenerz hat im Februar den Indexwert stark nach unten getrieben. In Dollar gerechnet ist der Stahlrohstoff zuletzt um 8,4% preiswerter geworden. Ohne diesen Effekt wäre der Index nicht gefallen, sondern um 0,6% gestiegen. Damit steht allein der Preisnachlass von Eisenerz für einen Indexrückgang von 1,5%.
Euro-Abwertung macht Preisrückgang teilweise zunichte
In die gegenteilige Richtung hat zuletzt der Wechselkurs gewirkt. Im Februar ist der Euro gegenüber dem Dollar etwas günstiger geworden, was Importe tendenziell verteuerte. Wäre der Wechselkurs stabil geblieben, würden die Weltmarktpreise direkt auf deutsche Importeure durchwirken. Der IMP-Index wäre dann um 1,9% gesunken. Die Hälfte des internationalen Preisrückgangs ist damit durch die Euro-Abwertung zunichte gemacht worden.
In Euro gerechnet sind im Februar lediglich drei Metalle günstiger geworden: Eisenerz gab mit 7,5% deutlich nach, bei Zink waren es immerhin noch 5,3%. Silber ist mit einem Minus von 0,1% fast unverändert geblieben. Die beiden Indexschwergewichte Aluminium und Kupfer haben im Gegensatz dazu jeweils rund ein halbes Prozent zugelegt, ebenso wie Gold. Blei und Nickel stiegen um 1% bzw. 2% an. Deutlich nach oben ging es mit Zinn: Gegen den Trend legte das silberweiße Metall in Euro gerechnet um gut 5% zu.
*) Prof. Dr. Hubertus Bardt ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.