Schwacher Euro stützt Dax-Unternehmen

Bayer, Henkel und Telekom erhöhen die Dividende - Deutsche Top-Konzerne schaffen 2015 Umsatzplus

Schwacher Euro stützt Dax-Unternehmen

wb Frankfurt – Dax-Unternehmen geben mit ihren Berichten zum vierten Quartal ein gemischtes Bild ab. Nachdem gestern Bayer, Deutsche Telekom und Henkel ihre Bilanzen für 2015 vorgelegt haben, stehen noch zwölf Abschlüsse aus. Die Zwischenbilanz laut einer Erhebung von EY: Der Gesamtumsatz der 18 Konzerne ist um 9 % gestiegen, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) ging hingegen um 5 % auf 67,7 Mrd. Euro zurück. Grund für den Gewinnrückgang sei vor allem der hohe Verlust der Deutschen Bank von 6,1 Mrd. Euro.Die Mehrzahl der Unternehmen verzeichnete hingegen ein Gewinnplus. Zwölf der 18 Unternehmen steigerten die Ergebnisse. Im Umsatz schafften bis auf BASF alle Unternehmen ein Plus (ohne Banken), was allerdings zu einem erheblichen Teil dem schwachen Euro zu verdanken sei. Von dem im Gesamtjahr erzielten Umsatzzuwachs von knapp 50 Mrd. Euro gingen immerhin 21 Mrd. auf Währungseffekte zurück.In einem positiven Marktumfeld – der Dax legte am Donnerstag 1,8 % zu – war Henkel (Börsenwert: 17,0 Mrd. Euro) mit einem leichten Kursabschlag einziger Tagesverlierer unter den 30 Blue Chips. Bayer (78,9 Mrd. Euro) trat auf der Stelle. Die Telekom (69,6 Mrd. Euro) legte mit 2,1 % stärker als der Index zu.Mit Rekordwerten, Dividendenerhöhung und Zuversicht verabschiedet sich Bayer-Chef Marijn Dekkers. Nicht zuletzt mit Unterstützung von der Währungsseite und Portfolioeffekten erwirtschaftete der Konzern aus Leverkusen Höchstwerte in Umsatz und operativem Ergebnis. Auch für 2016 hat sich der Vorstand Bestmarken zum Ziel gesetzt. Doch der noch gut zwei Monate amtierende Dekkers konnte damit bei Investoren gestern kaum punkten.Auch Kasper Rorsted hat in seinem letzten vollen Geschäftsjahr als Henkel-Chef Rekordzahlen vorgelegt. Der Umsatz kletterte um 10 % auf 18,1 Mrd. Euro. Die Dividende soll um 12 % auf 1,47 Euro je Aktie steigen. Allerdings sind die mittelfristigen Wachstumsziele in Gefahr.Bei der Deutschen Telekom lockt der vor zwei Jahren angetretene Vorstandschef Tim Höttges mit einer höheren Ausschüttung. Und: der Bonner Konzern will in der Auktion der Bundesligarechte bieten. Netto steigerte der Konzern den Gewinn 2015 um 11 % auf 3,3 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte ebenfalls um 11 % auf 69 Mrd. Euro. Die Telekom wächst damit so schnell wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Aktionäre – mit dem Bund (32 %) an der Spitze – sollen mit 55 Cent je Aktie 5 Cent mehr als zuvor erhalten.—– Berichte Seiten 9 und 11