Schwacher Euro treibt Fuchs Petrolub an

Deutliches Umsatzplus - Prognose stabil - Aktienkurs erreicht Rekordhoch - 96 Mill. Euro für SFR Lubricants

Schwacher Euro treibt Fuchs Petrolub an

lis Frankfurt – Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub wird vom schwachen Euro angetrieben. Im zweiten Quartal haben Währungseffekte 36,4 Mill. Euro zum Umsatzplus von insgesamt 52,5 Mill. Euro beigetragen. Insgesamt stellten sich die Erlöse zwischen April und Ende Juni auf gut 515 Mill. Euro, 11,4 % mehr als vor einem Jahr. Währungsbereinigt wäre ein Zuwachs von 2 % zusammengekommen. Für den Rest des Jahres bleibt das Management zuversichtlich. “Für das Gesamtjahr rechnen wir mit Umsatz- und Ergebnissteigerungen in allen Weltregionen”, schreibt Unternehmenschef Stefan Fuchs im Zwischenbericht. Vor allem der weiter schwache Euro und positive Einschätzungen der Weltwirtschaft sowie erwartete positive Beiträge der Zukäufe stützten diese Einschätzung. Vorgenommen haben sich die Mannheimer ein Plus beim Umsatz im mittleren einstelligen Bereich. Die Erlöse aus eigener Kraft sollen auf Höhe des Vorjahreswertes oder knapp darüber liegen. Beim operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) und Überschuss rechnet Fuchs Petrolub jeweils mit einem Plus im höheren einstelligen Prozentbereich.An der Börse kamen die Quartalszahlen gut an. Die im MDax notierten Vorzüge legten um 3,8 % auf das Rekordhoch von 42,71 Euro zu.Das Ebit stieg im zweiten Quartal um knapp 19 % auf 89,9 Mill. Euro. Zudem wirkten sich Zukäufe in der Region Asien-Pazifik und Afrika positiv aus. Aber auch die Geschäfte in Europa – vor allem in England, Deutschland und Russland – liefen besser. Unter dem Strich kletterte der Gewinn im Vorjahresvergleich um 10 Mill. auf 61,9 Mill. Euro. Besonders positiv entwickelte sich das Geschäft in der Region Asien/Pazifik/Afrika, wo ein organisches Umsatzplus von 3,4 % verbucht wurde. Dagegen hätten sich Nord- und Südamerika ohne Währungseffekte negativ entwickelt; dort wurde organisch ein Rückgang um 3,4 % vermeldet. Positive Umrechnungseffekte hatten zur Folge, dass die Region mit einer Ebit-Marge von 18,7 % am besten abschnitt, gefolgt von Asien, Pazifik und Afrika mit 17,4 %.Erst am Wochenende hatte Fuchs mitgeteilt, ihr Geschäft in Polen, Russland und Skandinavien mit einem Zukauf auszubauen. Mit der Übernahme von Statoil Fuel & Retail Lubricants (SFR Lubricants) von Couche-Tard verschafft sich der Konzern zudem Eintritt in die baltischen Staaten. Die frühere Tochter des vom Staat kontrollierten norwegischen Öl- und Gaskonzerns Statoil hatte im Geschäftsjahr 2014/15 rund 140 Mill. Euro umgesetzt und beschäftigt 470 Mitarbeiter. Gestern Abend teilte Fuchs mit, dass der Kaufpreis umgerechnet rund 73 Mill. Euro betrage. “Die zu übernehmenden Nettoschulden werden voraussichtlich rund 23 Mill. Euro betragen”, heißt es. Somit liegt der Gesamtpreis bei etwa 96 Mill. Euro.