Schwacher PC-Markt lässt Intel-Gewinn sinken
scd New York – Der Gewinn des Chipherstellers Intel ist im Schlussvierteljahr um rund ein Viertel auf 2,5 Mrd. Dollar gefallen. Damit musste der weltgrößte Chiphersteller wegen der Flaute am PC-Markt im dritten Quartal nacheinander rückläufige Erlöse und zum zweiten Mal in Folge einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Der US-Konzern litt im sonst besonders umsatzstarken Weihnachtsquartal darunter, dass die PC-Nachfrage weltweit auf dem Rückzug ist. Die Intel-Aktie sackte am Freitagvormittag in New York daraufhin um gut 6 % auf 21,16 Dollar ab.Den Marktforschungsunternehmen Gartner und IDC zufolge sind die PC-Auslieferungen in den letzten drei Monaten 2012 weltweit um 4,9 % bzw. 6,4 % zurückgegangen. Während 2001, beim bis dahin letzten Absatzschwund im Weihnachtsquartal, die damalige Wirtschaftskrise ursächlich waren, scheint das Problem diesmal grundlegender zu sein. Laut Marktbeobachtern greifen Konsumenten immer öfter zu mobilen Tablet-Rechnern und lassen die PCs in den Regalen liegen. Damit stehen Hersteller wie Hewlett-Packard oder Dell, die zu den wichtigsten Kunden von Intel zählen, unter enormem Druck, Kosten einzusparen, und planen deshalb konservativer. Auch die Hoffnung, das seit Oktober erhältliche neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8 werde die Endkundennachfrage wieder ankurbeln, hat sich bislang nicht erfüllt.Intel bekam dies im Schlussvierteljahr mit einem 6-prozentigen Umsatzrückgang bei PC-Halbleitern zu spüren. Das Geschäft mit Chips für Datenzentren ist derweil im prozentual einstelligen Bereich gewachsen. Vom Trend zu mehr Smartphone- und Tabletkäufen kann der Halbleiterkönig derweil trotz wachsender Forschungsaufwendungen noch immer nicht profitieren. Die Sparte Sonstige Intel-Architekturen, zu der auch die Mobilfunkchips zählen, hat in den abgelaufenen drei Monaten mit gut 1 Mrd. Dollar über 7 % weniger Umsatz eingespielt als noch in der Vorjahresperiode. Der Spartenverlust stieg um ein Drittel auf knapp 500 Mill. Dollar.Obwohl der Umsatz bereits neun Monate schrumpft, rechnet Intel im neuen Jahr mit einer Wende. Im Ausblick verspricht das Unternehmen ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Rückkehr zu Wachstum soll aber wohl erst in der zweiten Jahreshälfte glücken. Für das erste Quartal wird erneut ein kleiner Erlösrückgang erwartet. Die Marge soll bei kräftig steigenden Forschungskosten erneut sinken.