Essenslieferdienst

Schwaches Asien-Geschäft bremst Delivery Hero

Ein schwaches Asien-Geschäft hat Delivery Hero im ersten Quartal 2025 die Suppe versalzen. An der Jahresprognose hält der Lieferdienst fest.

Schwaches Asien-Geschäft bremst Delivery Hero

Schwaches Asien-Geschäft
bremst Delivery Hero

Lieferdienst zieht sich aus Thailand zurück

hek Frankfurt

Der Lebensmittel-Lieferdienst Delivery Hero ist mit kräftigem Wachstum ins Geschäftsjahr 2025 gestartet, aber schrumpfende Verkäufe in Asien haben zeitweise für Verdruss unter Investoren gesorgt. Die im MDax vertretene Aktie sackte am Donnerstag im frühen Handel bis zu 10% ab, holte die Abschläge aber im Tagesverlauf wieder auf. Das Bruttoverkaufsvolumen (GMV) in Asien ging im ersten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit in konstanten Währungen um 8% auf 5,4 Mrd. Euro zurück. Der mit Abstand wichtigste Markt Südkorea erweist sich weiterhin als Bremsklotz.

Rückzug aus Thailand

Asien steht aktuell noch für 44% der Verkäufe. Im Laufe des Jahres werde der Kontinent zu Wachstum zurückkehren, erwartet das in Berlin ansässige Unternehmen. Aus Thailand zieht sich Delivery Hero zurück. Das Geschäft wird nach Firmenangaben im Mai eingestellt. Der vereinbarte Verkauf an den Fahr- und Lieferdienst Uber war gescheitert. Zuvor hatte Delivery Hero bereits Dänemark, Ghana, Slowenien und die Slowakei aufgegeben.

Außerhalb Südkoreas sei der GMV im Startquartal um 22% nach oben geschnellt. Dazu hätten häufigere und größere Bestellungen beigetragen. So kann auf Konzernebene ein GMV-Wachstum auf vergleichbarer Basis von 9% auf 12,4 Mrd. Euro gezeigt werden. „Wir sehen eine weitere Beschleunigung im Wachstum in den meisten Segmenten“, sagt CEO und Mitgründer Niklas Östberg.

Der Lieferdienst betätigt seine Jahresprognose, die ein GMV-Wachstum von 8 bis 10% und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 975 Mill. und 1.025 (2024: 692,5) Mill. Euro vorsieht. Die operative Marge soll über 1,5 (1,4)% des GMVs hinausgehen. Für das erste Quartal nennt Delivery Hero keine Ertragszahlen.

882 Mill. Euro Nettoverlust

Die Segmentumsätze kamen im ersten Quartal auf vergleichbarer Basis um 22% auf 3,5 Mrd. Euro voran. Das gemessen am GMV höhere Wachstum führt Delivery Hero auf den steigenden Anteil eigener Lieferungen, den höheren Beitrag der Dmarts (Lagerhäuser für die Auslieferung von Supermarktartikeln) und eine „bessere Monetarisierung der Plattform“ zurück. Neuerdings setzt Delivery Hero auch Roboter und Drohnen für die Auslieferung ein.

Das zurückliegende Geschäftsjahr hat Delivery Hero mit 882 Mill. Euro Nettoverlust abgeschlossen. Damit beläuft sich die Lücke zum adjustierten Ebitda auf knapp 1,6 Mrd. Euro. Sie geht neben Zinskosten, Steuern, Abschreibungen und Goodwill-Korrekturen vor allem auf Aufwendungen für Rechtsthemen zurück.

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