Schon in der Vergangenheit hat der Gesetzgeber auf Unternehmensskandale reagiert und versucht, das Sicherheitsnetz für Anleger und andere Stakeholder enger zu ziehen, um Betrug und Bilanzmanipulation zu verhindern und Kontrolleuren mehr Macht und Verantwortung zu geben. So ist auch die Apas entstanden, die deutsche Aufsicht über die Abschlussprüfer, die seit 2016 unabhängig arbeitet. Das war ein großer Schritt in einer Branche, die hierzulande im Selbstverständnis des freien Berufs arbeitet. Für die Öffentlichkeit ist die Kontrolle des Berufsstands leider eine Blackbox geblieben, denn Schweigen gehört zum Geschäft. Es wird nicht bekannt, gegen wen ein Berufsaufsichtsverfahren eingeleitet wird, aus welchem Grund und mit welchem Ergebnis es abgeschlossen wird. Man kann aus den Berichten der Apas allenfalls versuchen, in wilder Kombinatorik die anonym genannten Sanktionen den bekannt gewordenen Fällen zuzuordnen. Aufklärung ist etwas anderes. Der Fall Wirecard macht deutlich, dass dies nicht mehr tragbar ist. swa