Schwer erlernbare Start-up-Mentalität
Mit der Beteiligung für 2,6 Mrd. Dollar und der Einbringung der Tochter Autonomous Intelligent Driving (AID) in das US-Start-up Argo AI nimmt Volkswagen einen grundlegenden Kurswechsel vor. Zuletzt war noch zu vernehmen gewesen, dass man in Wolfsburg an einer Partnerschaft mit BMW zur Entwicklung selbstfahrender Autos interessiert gewesen sei, ehe sich der Münchener Autobauer für Daimler entschied. Nun geht man eine Partnerschaft mit Ford ein und gibt die Entwicklungsverantwortung an Argo ab. So hofft VW-Chef Herbert Diess schneller zum Ziel zu kommen. Einerseits, weil ein Start-up mit der Option eines späteren IPO für Softwareingenieure sicher eine attraktive Adresse ist. Andererseits, weil sich in einem Hunderttausende Mann starken hierarchischen Konzern kaum dieselbe Mentalität wie in einem 700 Mann starken Tech-Unternehmen entwickeln lässt. Kapital kann eben leichter exportiert als Start-up-Mentalität importiert werden. Ob Argo dafür die richtige Wahl ist, muss sich zwar erst noch zeigen. Die Erfolgsaussichten dürften aber eher gestiegen sein. scd