Schwierige Anpassungen von Europas Versorgern

S&P: Ausblick zunehmend negativ - Überkapazitäten

Schwierige Anpassungen von Europas Versorgern

ahe Düsseldorf – Standard & Poor’s (S&P) beurteilt die Anpassungsmöglichkeiten der großen europäischen Strom- und Gaskonzerne an die sich ändernden Rahmenbedingungen skeptisch. In einer neuen Studie verweist die Ratingagentur auf drei Wachstumsmöglichkeiten von Versorgern, die im unregulierten Geschäft tätig sind. So erschienen Investitionen im Erneuerbare-Energien-Geschäft unvermeidlich, hieß es. Allerdings hätten Unternehmen, die hier schon länger aktiv seien, Wettbewerbsvorteile. Early Movers seien bezüglich der Größe ihres Erneuerbare-Portfolios und ihres Know-hows besser positioniert. Zudem seien die staatlichen Förderungen der Erneuerbaren nicht mehr so attraktiv, wie sie einmal waren.S & P sieht zudem die Möglichkeit eines internationalen Wachstums. Eine solche Strategie benötige allerdings Zeit, und längst nicht alle Unternehmen seien überhaupt dazu in der Lage, im Ausland zu expandieren. Als dritten aktuellen Trend hat die Ratingagentur den Ausbau des Downstream-Geschäfts ausgemacht, also die Konzentration auf Netze und das Vertriebsgeschäft. Für viele Unternehmen sei dies aber immer noch ein marginales Segment, hieß es. Und es sei unwahrscheinlich, dass die Cash-flows, die im Kraftwerksgeschäft verloren würden, hier ersetzt werden könnten.S & P sieht den Ausblick für die im unregulierten Geschäft tätigen Versorger in Europa in zunehmenden Maße negativ. Vor allem sei es unwahrscheinlich, dass sich etwas an den steigenden Überkapazitäten im Erzeugungssektor ändern werde, hieß es. Als potenziellen “Game Changer” für die Branche stuft die Ratingagentur aber die Entwicklung neuer Technologien ein, wozu Lösungen zur Stromspeicherung oder auch in der E-Mobilität gehörten.