Scout24 erreicht selbstgesteckte Ziele
sck München – Der Internet-Vergleichportalanbieter Scout24 hat 2020 trotz der Pandemie seine Ziele erreicht und setzt weiterhin auf den Immobilienboom. Dieser soll auch 2021 für Wachstum sorgen. Wie das MDax-Mitglied mitteilte, werde im laufenden Jahr für das Segment Wohnimmobilien ein Umsatzzuwachs „im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich“ angepeilt. Auch der von den Coronakrise zuletzt geschwächte Bereich mit Geschäftsimmobilien soll laut Scout24 „leicht“ zulegen. Die Plattform Immoscout24 steuert den Löwenanteil zu den Erlösen bei.
Einen konkreten Ausblick für 2021 wagte der Vorstand aber noch nicht. „Der verlängerte Lockdown und die anhaltenden Unsicherheiten durch Covid-19 machen konkrete Wachstumsprognosen für das laufende Geschäftsjahr schwierig“, ließ sich Finanzvorstand Dirk Schmelzer zitieren. Scout24 will ihre Bilanz mit den testierten Jahreszahlen 2020 am 25. März vorlegen.
Im vergangenen Jahr steigerte Scout24 den Umsatz nach vorläufigen Angaben um 1% auf 354 Mill. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte proportional zu den Erlösen auf 212 Mill. Euro zu. Damit erreichte der Konzern die für das vergangene Jahr gesetzten Ziele und schnitt sogar etwas besser ab, als Analysten erwartet hatten. Von den drei Segmenten konnte das Unternehmen allerdings nur bei den Wohnimmobilien seine Umsätze steigern. Bei den Geschäftsimmobilien und dem Werbegeschäft schnitt Scout24 dagegen schwach ab. Letzteres war aufgrund der Corona-Pandemie rückläufig, begründete das Management.
Auf die Eckdaten für 2020 reagierten die Anleger zunächst mit Kursabschlägen. Die Aktie von Scout24 büßte am Dienstag zeitweise um 5% an Wert ein, dreht im weiteren Tagesverlauf entgegen dem Markttrend aber ins Plus und beendete den Xetra-Handel unverändert bei 65,40 Euro. Das am Markt mit 7 Mrd. Euro bewertete Unternehmen wird als Aufstiegskandidat in den Dax gehandelt. Goldman Sachs schrieb in einer Kurzstudie von Zahlen, die den Schätzungen entsprochen hätten. Die Royal Bank of Canada warnte hingegen vor Margendruck, da Scout24 2021 mehr auf Wachstum ausgerichtet sei.
