Scout24 profitiert von Wohnungsmarkt-Boom
dpa-afx München – Der Wohnungsmarkt boomt, der Gebrauchtwagenhandel brummt und dem Marktplatzbetreiber Scout24 gibt das kräftig Aufwind. Mit seinen Onlineportalen Immobilienscout24 und Autoscout24 hat das Unternehmen im dritten Quartal ordentlich zugelegt. Vor allem der Ausblick überzeugt Analysten und beflügelt die Scout24-Aktie. Am späten Vormittag legte die Aktie in der Spitze über 8 % auf rund 38 Euro zu und war damit zweitstärkster Wert im MDax. Die Erwartungen der Analysten wurden sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn (Ebitda) übertroffen. Wie erwartet sei die Entwicklung von Scout24 über alle Bereiche hinweg robust ausgefallen, heißt es von den Experten von J.P. Morgan. Und am wichtigsten sei die Bestätigung des Ausblicks für das Gesamtjahr.”Wir bewegen uns im zweistelligen Wachstumsbereich und gehen weiterhin davon aus, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr 2018 erfüllen”, sagte Finanzchef Christian Gisy laut Mitteilung. Vor gut drei Monaten hatte Scout24 das Onlineportal Finanzcheck.de übernommen und setzt damit auf Synergien bei Verbraucherkrediten für Immobilien- und Autokäufe auf den anderen Plattformen. Finanzcheck.de werde dem Konzern dabei helfen seine “Vision zu verwirklichen” und im Bereich Consumer Services weiter zuzulegen. Außerdem sieht Scout24 eine verlässliche Grundlage für weiteres Wachstum bei Immobilienscout24 und Autoscout24. Wer zahlt den Makler?Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus eigener Kraft um 10,8 % auf 131,3 Mill. Euro, wie Scout 24 am Mittwoch in München mitteilte. Unter Einbezug von Finanzcheck.de legte der Umsatz sogar um 13,6 % auf 134,6 Mill. Euro zu. Das Ebitda stieg mit 75,1 Mill. Euro (i.V. 62,7) im dritten Quartal ebenfalls stark. Nach einem Kursrutsch im Oktober beginnt die Scout24-Aktie ihren Erholungskurs. Mögliche Gesetzesänderungen bei Immobilienkäufen hatten die Anleger damals verschreckt. So könnte die Bundesregierung das sogenannte Bestellerprinzip bei Mietobjekten auch auf Haus- und Wohnungskäufe ausweiten. Dann müsste der Besitzer für den von ihm bestellten Makler zahlen, nicht der Käufer. Analysten befürchten weniger Makleranzeigen bei Immobilienscout24 und folglich geringeres Wachstum.