SGL steht vor Einbruch im zweiten Quartal

Kohlefaserspezialist kündigt operativen Verlust an

SGL steht vor Einbruch im zweiten Quartal

hek Frankfurt – Aufgrund der Coronakrise befürchtet der Kohlefaserspezialist SGL Carbon einen Geschäftseinbruch im zweiten Quartal. Der Umsatz dürfte um einen deutlich zweistelligen Prozentsatz unter dem Wert des Vorjahresquartals liegen, teilt der Konzern mit. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde voraussichtlich negativ ausfallen. Die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten im April und Anfang Mai zu wesentlichen Einschränkungen in Produktionsabläufen und Lieferketten geführt. Es sei zu vorübergehenden Werksschließungen und Nachfragerückgängen gekommen.Zum Jahresausblick heißt es, es sei “ein deutlicher Rückgang in allen wichtigen Steuerungsgrößen” zu erwarten. Das Unternehmen reagiert unter anderem mit Kurzarbeit und Ausgabenbeschränkungen. Die liquiden Mittel seien entgegen dem üblichen Saisonverlauf per Ende März auf rund 150 Mill. Euro gestiegen. Ende 2019 seien es 137 Mill. Euro gewesen. Das Management stellt zusätzliche nicht kapitalmarktbezogene Schritte zur Generierung von Finanzmitteln in Aussicht.Im ersten Quartal hat SGL Carbon nach eigenen Angaben noch keine wesentlichen Folgen der Pandemie gespürt. Der Umsatz schrumpfte zwar um 15 % auf 247 Mill. Euro, lag aber leicht über der im März genannten Prognose von 220 Mill. bis 240 Mill. Euro. Das Ebit vor Sondereinflüssen halbierte sich auf 9 Mill. Euro – das Management hatte einen mittleren bis hohen einstelligen Mill.-Euro-Betrag in Aussicht gestellt. Die Erlöseinbußen führt SGL auf Veränderungen in der Lieferkette für Lithium-Ionen-Batterien und die Restrukturierung bei textilen Fasern zurück. Anders als in Vorjahren sei im Startquartal ein wesentlicher Aufbau von Nettoumlaufvermögen unterblieben, so dass der Cash-flow aus betrieblicher Tätigkeit um 16,6 Mill. auf 20,7 Mill. Euro zulegte.