SGS lockt Investoren mit höherer Dividende
dz Zürich – Das Genfer Warenprüf- und Inspektionsunternehmen SGS hat zum Auftakt der Schweizer Berichtssaison ein robustes Jahresergebnis vorgelegt. Es konnte die selbst geschürten Erwartungen in der Investorengemeinde aber nicht erfüllen. Das organische Umsatzwachstum von 4 % blieb deutlich hinter den jüngsten Prognosen von Konzernchef Chris Kirk (5,5 % bis 6 %) zurück und vermochte auch den bereits im Herbst auf durchschnittlich 4,5 % reduzierten Schätzungen der Finanzanalysten nicht zu genügen.Der Aktienkurs, der unmittelbar nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank um rund 13 % nachgegeben hatte, um sich in den Folgetagen wieder leicht zu erholen, erlitt gestern einen weiteren Dämpfer. Das Papier verlor 6,1 % auf 1 660 sfr. Gebremst wurde der Kursrückgang durch die Erhöhung der Ausschüttung auf 68 sfr pro Titel. Die Dividendenrendite ist damit auf hohe 4,1 % angestiegen.Darüber hinaus verkündete der Konzern den Start eines neuen Aktienrückkaufprogrammes im Umfang von 750 Mill. sfr., für dessen Finanzierung der traditionell hohe Cash-flow herangezogen werden kann.Nicht ganz überraschend hat Konzernchef Kirk gestern in Genf seinen Rückzug angekündigt. Kirk war 2006 an die Spitze des Konzerns berufen worden und hat sich in der jüngeren Zeit mit unzuverlässigen Vorhersagen bei Investoren einen Malus eingehandelt. Der Brite wechselt nun in den Verwaltungsrat und wird intern durch den 49-jährigen schweizerisch-chinesischen Manager Frankie Ng ersetzt.Unter den zehn Geschäftsfeldern des Konzerns interessiert derzeit insbesondere der Geschäftsverlauf in der größten Sparte Oil, Gas & Chemicals, die im Berichtsjahr 1,2 Mrd. sfr zum Umsatz beigetragen hat. Trotz des Erdölpreisverfalls expandierte die Division auch im zweiten Halbjahr mit 8,4 % kaum weniger dynamisch als in der ersten Jahreshälfte. Die fakturierten Prüfleistungen der SGS stehen im Unterschied zu anderen Sparten in keinem direkten Zusammenhang zu den Preisen des Rohstoffes. Dennoch dürften sich die angekündigten Investitionskürzungen der Branche im Laufe der Zeit negativ in den Zahlen der SGS bemerkbar machen. Im Bergbau wirkt sich der Effekt der abnehmenden Nachfrage und der sinkenden Rohstoffpreise schon seit einiger Zeit nachteilig auf die Umsatzzahlen aus. Diese bildeten sich im Berichtsjahr organisch um weitere 4,3 % auf 703 Mill. sfr zurück. Franken-Stärke trifft marginalDie Aufwertung des Franken bleibt für die SGS dagegen ein eher marginales Problem. Die Kostenbasis im Franken ist im Wesentlichen auf den kleinen Genfer Hauptsitz beschränkt, so dass sich die optisch starken Effekte der in Franken bilanzierenden Gesellschaft nur unwesentlich auf deren Margen auswirken sollten.