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SGS und Bureau Veritas beenden ihren Flirt

Die Mitte Januar per Indiskretion bekannt gewordenen Fusionspläne der beiden Prüfkonzerne SGS und Bureau Veritas sind gescheitert. Ein 35-Mrd.-Euro-Deal bleibt auf der langen Bank.

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SGS und Bureau Veritas
beenden ihren Flirt

35-Mrd.-Euro-Merger fällt bei SGS-Aktionären durch

dz Zürich

Die beiden führenden Inspektions- und Warenprüfkonzerne SGS aus Genf und Bureau Veritas aus Paris haben ihre Mitte Januar im Zuge einer Indiskretion publik gewordenen Gespräche über eine Fusion ergebnislos abgebrochen. Das gaben die Unternehmen am Montag in einer kurzen Mitteilung bekannt. Gründe für den Gesprächsabbruch wurden keine genannt. Es ist aber offensichtlich, dass die Perspektive eines Zusammenschlusses vor allem bei den SGS-Aktionären auf wenig Wohlwollen stieß. Die SGS-Aktien, die im Swiss Leader Index der 30 höchstkapitalisierten Unternehmen an der Six Swiss Exchange figurieren, hatten nach Bekanntwerden des zunächst von einer Nachrichtenagentur kolportierten und danach von den Firmen bestätigten Gerüchtes über die Fusionsgespräche fast 10% ihres Wertes verloren. Dementsprechend positiv reagierten die Investoren auf die Meldung über den Gesprächsabbruch, wobei der Kurseinbruch von Mitte Januar erst etwa zur Hälfte wieder aufgeholt ist.

Die Aktionäre des Bureau Veritas hatten die Fusionsgespräche wohlwollender aufgenommen, allerdings fielen die Börsenreaktionen auch in Paris nur sehr verhalten positiv aus. Der Hauptgrund für die auffallende Zurückhaltung der Investoren dürfte deren Befürchtung sein, dass die beiden führenden Unternehmen im globalen Inspektions- und Warenprüfmarkt zu viel Geschäft verlieren könnten. SGS und Bureau Veritas prüfen als neutrale Mittlerinnen im Auftrag von Handelsparteien Qualitäten, Mengen und Inhalten von Waren und Leistungen, deren Lieferung den Verträgen der Parteien zugrunde liegen. Analysten gehen davon aus, dass der Zusammenschluss der beiden Anbieter viele Kunden motivieren könnte, auf andere Anbieter auszuweichen, um eine übermäßige Konzentration zu verhindern. UBS-Analysten schätzen diesen Abrieb im Fall von SGS auf bis zu 15% des Umsatzes.

Offenbar schätzen auch SGS und Bureau Veritas das Potenzial zur Eliminierung von Kosten durch die Fusion geringer ein als den potenziellen Umsatzverlust. Die beiden langjährigen Konkurrenten hatten schon mehrfach und zuletzt vor etwa fünf Jahren Fusionsgespräche geführt, die allerdings nie offiziell bestätigt wurden. Zusammen bringen die beiden Firmen eine Marktkapitalisierung von rund 35 Mrd. Euro auf die Waage.

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