Shell entschädigt Opfer in Nigeria
hip London – Royal Dutch Shell hat die Bewohner eines nigerianischen Dorfes für Umweltschäden durch auslaufendes Öl entschädigt. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilt, hat sich die nigerianische Tochter SPDC außergerichtlich mit der Gemeinde Bodo im Rivers State auf die Zahlung von 55 Mill. Pfund geeinigt. Davon sollen 35 Mill. Pfund für die Kompensation der von 15 600 Einzelpersonen erlittenen Schäden verwendet werden, der Rest fließt an die Gemeinde.Es geht um zwei Fälle im Jahr 2008, bei denen Öl ausgetreten war. Zahlreiche Bauern und Fischer verloren dadurch ihre Existenz. Shell hatte die Verantwortung für die Lecks nie bestritten. Allerdings hatte das Unternehmen zunächst eine geringe Menge ausgetretenen Öls angesetzt. Mutiu Sunmonu, Managing Director bei SPDC, äußerte sich zuversichtlich, dass “bald” mit den Aufräumarbeiten begonnen werden könne. Diebstahl als HauptursacheStreitigkeiten mit der Gemeinde hätten dies bislang verzögert, nun habe man sich auf einen Plan dafür geeinigt. Aus seiner Sicht sind Öldiebstahl und illegale Raffineriebetriebe die wesentlichsten Ursachen der Verschmutzung im Nigerdelta.”Die Auszahlung ist zwar ein langerwarteter Sieg für Tausende von Menschen, die ihre Lebensgrundlage in Bodo verloren haben,” sagte Audrey Gaughran, der das Thema bei Amnesty International betreut. “Es hätte aber nicht sechs Jahre dauern dürfen, um etwas zu erreichen, das einer fairen Entschädigung nahekommt.”Amnesty und die Nichtregierungsorganisation CEHRD hatten die Bewohner seit 2008 unterstützt. Die Kanzlei Leigh Day reichte 2011 in Großbritannien Klage gegen SPDC ein. Pastor Christian Kpandei, dessen Fischzucht durch das auslaufende Öl zerstört wurde, dankte den Anwälten dafür, dass sie Shell zu dieser Einigung bewegen konnten. “Ich bin sehr glücklich darüber, dass Shell endlich die Verantwortung für ihr Handeln übernimmt”, sagte er.