Shell schielt auf US-Schiefergas-Assets

Endeavor könnte für 8 Mrd. Dollar zu haben sein

Shell schielt auf US-Schiefergas-Assets

hip London – Royal Dutch Shell hat angeblich Interesse am texanischen Ölproduzenten Endeavor Energy Resources. Wie Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Quellen berichtet, geht es um einen Kaufpreis von 8 Mrd. Dollar. Die Eigner stellten das Unternehmen dieses Jahr zum Verkauf und hofften dem Bericht zufolge auf 15 Mrd. Dollar. Chevron, ConocoPhillips und ExxonMobil hätten ebenfalls über einen Erwerb nachgedacht, aber ihr Interesse sei geschwunden. Die Gespräche mit Shell befänden sich dagegen in einem fortgeschrittenen Stadium.Der Rivale BP hatte dem Bergwerksbetreiber BHP Billiton im Sommer seine Schieferöl- und Schiefergasvorkommen in den Vereinigten Staaten abgenommen und dafür die Hälfte dessen bezahlt, was der britisch-australische Rohstoffkonzern einst dafür gezahlt hatte. BP konnte damit ihr bestehendes Geschäft in Haynesville und Eagle Ford ergänzen. Shell ist über ein Gemeinschaftsunternehmen mit Anadarko Petroleum im texanischen Permian Basin vertreten und soll ebenfalls an den Assets von BHP Billiton interessiert gewesen sein. Der letzte große Zukauf des britisch-niederländischen Energiekonzerns war die vor zwei Jahren von den Aktionären durchgewunkene Übernahme des kleineren Rivalen BG für 50 Mrd. Dollar. Danach sorgte ein Preiseinbruch am Ölmarkt dafür, dass bei den großen Energiekonzernen Desinvestitionen Vorrang hatten.Endeavor-Gründer Autry Stephens begann 1979 mit seiner ersten Ölbohrung im texanischen Midland County. Im Jahr 2000 gründete er Endeavor Energy Resources und kaufte eine Reihe von Öldienstleistern dazu. Inzwischen verfügt sie über mehr als 1 200 qkm im Permian Basin und New Mexico. Mit 1 300 Beschäftigten ist die Firma einer der größten privaten Arbeitgeber im Permian Basin. Sie könnte sich auch entscheiden, weiter unabhängig zu bleiben, heißt es in dem Bloomberg-Bericht. Stephens wolle im Falle eines Verkaufs an einem wesentlichen Teil der unerschlossenen Ölvorkommen festhalten, was dem Milliardär bei deren Förderung zusätzliche Einkünfte brächte. Auch ein Initial Public Offering im kommenden Jahr werde erwogen.