Ölkonzern

Shell schreibt Russland­geschäft ab

Wegen des Rückzugs aus Russland muss Shell milliardenschwere Abschreibungen vornehmen. Allein im ersten Quartal werden 4 bis 5 Mrd Dollar anfallen.

Shell schreibt Russland­geschäft ab

dpa-afx Den Haag

− Der Ölkonzern Shell muss für seinen Rückzug aus Russland milliardenschwere Ab­schreibungen vornehmen. Im Zuge des Überfalls Russlands auf die Ukraine hatte der Konzern Anfang März beschlossen, seine Geschäftstätigkeiten in Russland einzustellen. Im ersten Quartal werden Abschreibungen von 4 bis 5 Mrd. US-Dollar (bis zu 4,6 Mrd. Euro) anfallen, wie Shell am Donnerstag in einem Zwischenbericht mitteilte. Weitere De­tails hierzu sollen bei der Vorlage der vollständigen Geschäftszahlen des ersten Quartals am 5. Mai veröffentlicht werden.

Die starke Preisvolatilität in den Rohstoffmärkten werde sich wahrscheinlich auf den Geldfluss aus dem operativen Geschäft (CFFO) negativ auswirken, hieß es von Shell weiter. Der CFFO − Cashflow from Ope­rations − ist bei Ölfirmen eine wichtige Kenngröße. Durch die gestie­genen Ölpreise erhöhen sich die Bewertungen der Ölvorräte in den Büchern. Dies führt in der Kapi­talflussrechnung bei der Ermittlung des CFFO bei Shell und auch bei anderen Ölfirmen­ zu einem negativen Effekt.

Auch bei den von Ölunternehmen oft genutzten Absicherungsinstrumenten gegen Preisschwankungen sorgt der hohe Ölpreis für einen negativen Effekt auf den Cashflow, da bei steigenden Ölpreisen die hinterlegten Finanzmittel zur Absicherung der Derivate erhöht werden müssen. Experten sehen beide Einflüsse auf den Barmitteleinfluss aber als temporär an.