Sic transit gloria mundi
So vergeht der Ruhm der Welt: Kay Michel, der neue CEO von SKW Stahl-Metallurgie, hat sich viereinhalb Monate Zeit gelassen. Jetzt kommt er, gemeinsam mit der seit Jahresbeginn amtierenden Finanzchefin Sabine Kauper, zu dem Schluss, dass es dem Spezialchemiekonzern wesentlich schlechter gehe als bisher angenommen. Seiner Vorgängerin Ines Kolmsee, die das Unternehmen zehn Jahre geleitet, an die Börse geführt und von Arques abgenabelt hatte, stellt Michel damit ein schlechtes Zeugnis aus. Zumal er eine “strategische Neuausrichtung” ankündigt, die nach bloßem Abbau aussieht. Im Zuge des Impairment Test müsse SKW außerordentliche Wertberichtigungen über 84 Mill. Euro vornehmen, so Michel. Bei 251 Mill. Euro Bilanzsumme weist das frühere SDax-Unternehmen per Ende März ein Eigenkapital von 104 Mill. Euro aus. Nach Wertberichtigungen werden aus einer komfortablen Eigenkapitaldecke von 41 % bedrohliche 8 %. Mit dem Verlust reißt SKW außerdem die mit Kreditgebern vereinbarten Covenants. So ist Michel zunächst darauf angewiesen, dass die Banken nicht den Stöpsel ziehen.wb