Energietechnikkonzern

Siemens Energy kontert jüngsten Kurssturz mit starken Quartalszahlen

Unerwartet gute Quartalszahlen und eine faktische Erhöhung der Prognose für den freien Cashflow haben den Dax-Wert einen großen Teil des Kursverlustes vom Vortag wieder aufholen lassen.

Siemens Energy kontert jüngsten Kurssturz mit starken Quartalszahlen

Siemens Energy kontert jüngsten Kurssturz

Quartalsergebnis übertrifft Markterwartungen – Problemtochter Gamesa verringert Verluste

md/Reuters Frankfurt/Düsseldorf

Siemens Energy hat im ersten Geschäftsquartal (31. Dezember) überraschend positiv abgeschnitten. Die Zahlen lagen deutlich über den Konsensschätzungen. Die Aktie legte am Dienstag zeitweise 7,5% zu, nachdem der Energietechnikkonzern am Abend zuvor einen Teil seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 angehoben hatte. Zu Wochenbeginn hatten Anleger Siemens-Energy-Papiere aus ihren Depots geworfen, was zu einem Kurssturz von rund 20% geführt hatte. Ursache war die Sorge um ein Abflauen des Hypes um künstliche Intelligenz (KI) gewesen; der Münchener Konzern bietet auch Hardware für KI-Infrastrukturen an.

Cashflow-Prognose vor Anhebung

Siemens Energy geht nun davon aus, die bisherige Prognose für den freien Cashflow vor Steuern von bis zu 1 Mrd. Euro im laufenden Geschäftsjahr zu übertreffen; im ersten Quartal fuhr das von Siemens abgespaltene Unternehmen 1,53 Mrd. Euro ein. Der Vorstand kündigte an, bei der Vorlage der Halbjahreszahlen diese Prognose zu aktualisieren.

„Siemens Energy ist stark in das Geschäftsjahr 2025 gestartet“, hieß es in der Mitteilung. Der Umsatz sei auf 8,94 (i.V. 7,65) Mrd. Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Sondereffekten konnte den Angaben zufolge auf 481 Mill. Euro mehr als verdoppelt werden. Insbesondere im Geschäft mit Anlagen für die klassische Stromerzeugung wie Gasturbinen profitierte Siemens Energy von einer starken Nachfrage. Gleiches galt für die Sparte Grid Technologies, in der Siemens Energy den Ausbau der Stromnetze vorantreibt.

Mittelabfluss halbiert

Die spanische Windturbinen-Tochter Gamesa hatte dem Gesamtkonzern wegen Qualitätsmängeln immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Siemens Energy hatte mit einem harten Sanierungskurs reagiert. Im ersten Quartal lag der Free Cashflow vor Steuern zwar bei minus 568 Mill. Euro. Vor Jahresfrist war das Minus allerdings doppelt so hoch gewesen. Das Ergebnis vor Sondereffekten erreichte minus 374 Mill. Euro nach einem Fehlbetrag von 424 Mill. vor Jahresfrist.

Siemens-Energy-Vorstandschef Christian Bruch hatte im November angekündigt, dass Gamesa in zwei Jahren die Gewinnschwelle erreichen soll. Der komplette Quartalsbericht wird für den 12. Februar angekündigt.

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