Hochspannungsnetze

Siemens Energy verkauft Sparte Trench an Finanzinvestor Triton

Siemens Energy will sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Das Segment mit Komponenten für Hochspannungsnetze wird deshalb an Triton verkauft.

Siemens Energy verkauft Sparte Trench an Finanzinvestor Triton

Siemens Energy verkauft Sparte an Triton

Konzern gibt Komponenten für Hochspannungsnetze ab – Fokus aufs Kerngeschäft

jh München

Siemens Energy verkauft das Geschäft mit Komponenten für Hochspannungsnetze an den europäischen Finanzinvestor Triton. Der Konzern, der für das am 30. September beendete Geschäftsjahr einen Verlust von 4,5 Mrd. Euro erwartet, will sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Triton ergänzt mit dem Trench-Geschäft von Siemens Energy das Angebot für die Ausrüstung von Hochspannungsnetzen.

Der Finanzinvestor, der sich im Mittelstand engagiert, ist auf diesem Feld schon am US-amerikanischen Unternehmen Sediver und an der international tätigen Gruppe Eqos Energie mit Sitz in Luxemburg beteiligt. In jüngster Zeit fand Triton vor allem Aufmerksamkeit als Eigentümer des Augsburger Getriebeherstellers Renk, der in der vergangenen Woche seinen geplanten Börsengang kurzfristig abgeblasen hat.

2.400 Beschäftigte

Der Verkauf von Trench steht unter dem Vorbehalt, dass die Arbeitnehmerseite von Siemens Energy und Kartellbehörden zustimmen. Den Abschluss der Transaktion erwarten die Unternehmen in der ersten Hälfte des nächsten Jahres. Den Kaufpreis nennen sie nicht. In der Branche ist zu hören, es handle sich um einen Euro-Betrag in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe. Trench beschäftigt 2.400 Menschen und betreibt neun Produktionsstandorte in Deutschland und vier anderen europäischen Ländern sowie in China und Kanada. Trench produziert Komponenten wie sogenannte Durchführungen, Messwandler und Spulenprodukte. Die Marken Trench und HSP hätten eine starke Marktposition, teilt Siemens Energy mit.

Triton erkennt in Trench ein passendes Ziel als "marktführendes Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial und klarem technologischem Vorsprung". Weiter heißt es: "Das Unternehmen ist ideal aufgestellt, um die Energiewende, ein zentrales Investmentfeld von Triton, zu ermöglichen und von ihr zu profitieren." Der Finanzinvestor verspricht sich weiteres Wachstum von Trench und den Ausbau der Marktführerschaft "in enger Zusammenarbeit mit Siemens Energy im Rahmen einer langfristigen Liefervereinbarung".

Hart umkämpfter Markt

Nach Aussage von Tim Holt, Vorstandsmitglied von Siemens Energy, kann Trench ehrgeizige Wachstumspläne "mit dieser Größe und Ausrichtung am besten unter einem neuen Eigentümer realisieren". Der Konzern hatte im vergangenen Geschäftsjahr die Ausgliederung von Trench mit eigenen Management eingeleitet. In der Branche heißt es, der Markt in diesem Geschäft sei hart umkämpft.

Die Großbaustelle von Siemens Energy sind die Probleme von Siemens Gamesa mit der Technik und Qualität von Windkraftanlagen an Land. Damit verbundene Sonderkosten in Milliardenhöhe sind der wesentliche Grund für den erwarteten hohen Jahresverlust.