WERTBERICHTIGT

Siemens Energy vor harter Arbeit

Börsen-Zeitung, 11.11.2020 Ein Verlust von fast 2 Mrd. Euro ist eine schlechte Visitenkarte für die Börse. Siemens Energy startet so in das erste echte Geschäftsjahr. Der niedrige Aktienkurs ist aber den Zukunftsaussichten geschuldet. Eigentlich...

Siemens Energy vor harter Arbeit

Ein Verlust von fast 2 Mrd. Euro ist eine schlechte Visitenkarte für die Börse. Siemens Energy startet so in das erste echte Geschäftsjahr. Der niedrige Aktienkurs ist aber den Zukunftsaussichten geschuldet. Eigentlich wollte der Konzern die Talsohle in der konventionellen Kraftwerkstechnik in den vergangenen Monaten durchschritten haben. Doch im vierten Quartal sind die Aufträge um ein Viertel eingebrochen. Ob dies wirklich Sondereffekten geschuldet ist, können die Anleger nicht recht einschätzen – zumal, und dies ist dem Vorstand bewusst, die Offenlegung für die Mega-Sparte Gas & Power mangelhaft ist, weil den Anlegern keine Geschäftszahlen zu den dortigen Bereichen geliefert werden. Siemens Energy muss also auch an den eigenen Strukturen arbeiten. Das Problem des Umbruchs auf dem Energiemarkt allerdings ist größer. Den Erneuerbaren gehört die Zukunft. Kein Wunder, dass der Anteil an Gamesa fast 80 % des Energy-Börsenwerts liefert. Dies macht eine Komplettübernahme der Tochter – strategisch auf mittlere Sicht die einzige Option – finanziell mehr als anspruchsvoll. mic