Siemens Healthineers kauft US-Beratungsfirma
mic München – Siemens Healthineers baut das Beratungsgeschäft aus. Der Münchner Konzern kauft die Mehrheit an dem US-Unternehmen ECG Management Consultants, das auf eine Beratung beispielsweise von Krankenhäusern und Versorgungszentren in Nordamerika spezialisiert ist. Der Kaufpreis liege in niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenhöhe, sagte ein Sprecher. Diese Angabe deutet auf einen Kaufpreis in der Größenordnung von 300 Mill. Dollar hin. HochprofitabelMit dem Zukauf zielt die börsennotierte Medizintechnik-Sparte von Siemens darauf, bei langfristigen Verträgen mit ihren Kunden ergänzend auch Beratungsleistungen anbieten zu können. Außerdem haben Berater gewöhnlich einen Zugang zu den Kunden, der in deren Hierarchie höher ansetzt.Siemens Healthineers dürfte darüber mittelfristig die ECG-Beteiligung dafür nutzen, das Beratungsgeschäft global voranzutreiben. Der Konzern hat es in seiner Querschnittsfunktion Enterprise Services gebündelt, das wesentlich kleiner als die zweite Querschnittsfunktion Customer Services ist.ECG Management Consultants erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Mill. Dollar. Siemens Healthineers bezeichnet den Zukauf als hochprofitabel, so dass die Marge höher als im Konzernschnitt liegen dürfte. Detaillierte Angaben machte Siemens Healthineers nicht.Das erworbene Unternehmen mit Hauptsitz in San Diego (Kalifornien) wurde 1973 gegründet. Es beschäftigt in zehn Büros rund 300 Mitarbeiter, davon über 200 Berater. ECG werde als Partnerschaft weitergeführt und unter der Leitung des derzeitigen Vorsitzenden Gary Edmiston als eine Einheit mit eigenständigem Kundenzugang agieren, erklärte Siemens Healthineers in einer Mitteilung.Die Münchner hatten nach dem Börsengang im März 2018 lange keine Zukäufe gewagt. Nun wurden sie innerhalb weniger Wochen zum zweiten Mal aktiv. Im August hatten sie mit einer Milliarden-Transaktion auf sich aufmerksam gemacht. Sie wollen das börsennotierte US-Unternehmen Corindus Vascular Robotics für 1,1 Mrd. Dollar in bar übernehmen.