Siltronic erwartet robuste Chipnachfrage
ds Frankfurt – Der Halbleitermarkt gilt als hochvolatil, und einige Beobachter fürchten eine baldige Flaute nach jahrelanger Hochkonjunktur. Rainer Irle, Finanzchef des Waferherstellers Siltronic, lässt jedoch keine Sorge erkennen, dass der Markt vor einem plötzlichen Rückgang stehen könnte. Das wurde auf seinem Vortrag auf dem Deutschen Eigenkapitalforum deutlich. Langfristige VerträgeAktuell seien 40 % des Verkaufsvolumens durch langfristige Verträge mit den Kunden abgesichert. “Und nächstes Jahr nehmen wir zusätzliche Langfristverträge herein”, so Irle. Der Münchner MDax-Wert mit rund 2,4 Mrd. Euro Marktkapitalisierung liefert seine Wafer etwa an Chiphersteller wie Infineon oder NXP. Größere Orderstornierungen seinen bislang nicht gekommen, sagte Irle und schob hinterher, dass die Kunden wegen der hohen Nachfrage derzeit extrem niedrige Lagerbestände hätten. “Unsere Kunden würden ihre Lager gern weiter aufbauen, aber Wafer sind knapp.” Bei vielen Abnehmern reichten die Bestände nur noch für rund eine Woche, als branchenüblich gälten Vorräte für sechs Wochen. Zuletzt habe man Quartal für Quartal einen positiven Trend bei den Verkaufspreisen gesehen. “Aber die Preissprünge werden kleiner”, räumte Irle ein.Für die Zukunft von Siltronic zeigte der CFO – mit rund 48 % Eigenkapitalquote und über 700 Mill. Euro Nettocashbestand im Rücken – viel Zuversicht. “In den vergangenen 20 Jahren gab es nur zwei Jahre, in denen die Wafernachfrage nicht gestiegen ist, nämlich 2001 und 2009”, sagte Irle. Zentral für die Entwicklung sei der Smartphone-Markt, der heute mit 21 % des Volumens den Großteil der Wafernachfrage ausmache – gefolgt von PCs, Notebooks und Servern (11 %), industriellen Anwendungen (10 %), SSD-Laufwerken (10 %) sowie Produkten für die Autoindustrie (7 %). 5G soll Schub bringenDass der wichtige Smartphone-Markt Sättigungstendenzen zeigt, ficht den Finanzchef nicht an. Neue Generationen der Taschencomputer bräuchten mehr Speicher und stärkere Prozessoren, und beim Wechsel auf die fünfte Mobilfunkgeneration 5G sei ein neuer Schub zu erwarten.