Siltronic profitiert von Übernahmefantasie

Aktienkurs steigt - Wacker bleibt ausstiegsbereit

Siltronic profitiert von Übernahmefantasie

mic München – Eigentlich konnte Siltronic-Finanzvorstand Rainer Irle den Investoren am Donnerstag keine Neuigkeiten präsentieren. Doch während der Manager in New York bei der Citi Global Technology Conference seine 27-seitige Präsentation abspulte, ging der Aktienkurs des Halbleiterspezialisten erneut durch die Decke. Mit einem Plus von 16 % startete das Papier den Xetra-Handel, um schließlich auf dem Jahreshoch von 23,64 Euro zu schließen (plus 6 %). Damit hat der Kurs seit Mitte August fast um die Hälfte zugelegt bei teils hohen Handelsvolumina. Keine harten NeuigkeitenBereits seit Vorlage des Halbjahresberichts am 28. Juli gibt es keine neuen Nachrichten von Siltronic. Damals hatte Vorstandschef Christoph von Plotho erklärt, er erwarte eine Stabilisierung der Absatzpreise im dritten Quartal, allerdings unter dem Niveau des Vorjahres. “Wir sind gut ausgelastet”, bekräftigte eine Sprecherin die bisherigen Aussagen.Kein Zweifel: Siltronic, seit dem Börsengang vor gut einem Jahr schwer gebeutelt und zeitweise unter die Hälfte des Emissionspreises von 30 Euro je Aktie gerutscht, profitiert von Übernahmefantasie. Der Halbleitersektor ist im M & A-Taumel: Mitte August hatten mit Global Wafers und SunEdison Semiconductor, die Nummer 4 und 6 des Marktes (gemessen an allen Wafer-Durchmessern), ihren Zusammenschluss angekündigt. Zuvor hatte Softbank erklärt, den Chipentwickler ARM Holdings schlucken zu wollen.Klar ist darüber hinaus: Mehrheitseigentümer Wacker Chemie, seit dem Börsengang mit 57,8 % dabei, ist grundsätzlich ausstiegsbereit. Vorstandschef Rudolf Staudigl hatte schon auf der Bilanzpressekonferenz im März erklärt: “Unsere Absicht, mittelfristig in die Minderheit zu gehen, gilt nach wie vor.”Weitere 5,1 % an Siltronic hält die Fondsgesellschaft Main First. Erst am 18. August überschritt der Hedgefonds Coltrane Master Fund mit 3,6 % die Schwelle von 3 %.