Silver Lake erhält die Kontrolle bei der Software AG
Silver Lake erringt Kontrolle
bei der Software AG
Finanzinvestor sichert sich mit Offerte 63 Prozent der Aktien
cru Frankfurt
Silver Lake hat mit seinem Übernahmeangebot die Mehrheit an der Darmstädter Software AG erreicht. Die Beteiligungsgesellschaft sicherte sich zum Ablauf der Angebotsfrist am Mittwoch (29. Juni) mehr als 63% der Software-AG-Aktien, wie Silver Lake mitteilte. Voraussichtlich noch bis zum 17. Juli können die Aktionäre dem Technologieinvestor weitere Papiere andienen.
Silver Lake hatte lange um die bis zu 2,4 Mrd. Euro schwere Übernahme bangen müssen, nachdem der Rivale Bain Capital eine höhere Gegenofferte in Aussicht gestellt hatte. Dann lenkte Bain ein und verkaufte sein 10%-Paket an den Bieterrivalen. Silver Lake bekräftigt nun, keinen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschließen zu wollen, für den 75% nötig wären.
Silver Lake hält auch Wandelanleihe
Die bisher erreichten 63% umfassen nicht die Wandelanleihe von Silver Lake, die in 10% des gesamten derzeitigen Aktienkapitals umgewandelt werden könnte. Silver Lake wird voraussichtlich am 3. Juli 2023 die endgültigen Ergebnisse der Annahmefrist bekannt geben. Die weitere Annahmefrist, in der Aktionäre der Software AG ihre Aktien zum Angebotspreis von 32 Euro je Aktie andienen können, beginnt am Tag nach der Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse der Annahmefrist. Unter der Annahme, dass diese Veröffentlichung am Montag erfolgt, würde die weitere Annahmefrist vom 4. Juli bis zum 17. Juli 2023 laufen.
Ansage an Streubesitz
Den Streubesitzaktionären droht Silver Lake: “Sollten Aktionäre ihre Aktien nicht in das Angebot einreichen, besteht keine Garantie dafür, dass sie die attraktive Prämie für ihre Aktien erneut erzielen können oder ihre Aktien angesichts der eingeschränkten Liquidität und geringer Handelsvolumina der Software AG-Aktie zu diesem Preisniveau verkaufen können.”
Nach Abschluss des freiwilligen Übernahmeangebots beabsichtige Silver Lake, die Software AG so schnell wie praktisch möglich von der Börse zu nehmen, “um das Management bei der Umsetzung seiner Strategie in einem nicht-börsennotierten Umfeld und mit dem langfristigen Rückhalt eines neuen Mehrheitseigentümers zu unterstützen”.