Singapore Airlines trennt sich von Airbus A 380
lis Frankfurt – Der Flugzeughersteller Airbus muss einen Rückschlag hinnehmen. Denn Singapore Airlines (SIA) will den Leasingvertrag für ihren ersten, 2007 übernommenen Riesenflieger A 380 nicht verlängern. Der Vertrag läuft im Oktober 2017 aus, Leasinggeber ist die deutsche Dr. Peters.Bei dem Riesenflieger herrscht schon seit längerem Absatzflaute. Die Fluglinien bevorzugen mittlerweile die kleineren Modelle Airbus A 350 oder Boeing 787, um ihren Passagieren eine Vielzahl von Verbindungen anbieten zu können. Auch bei Singapore Airlines soll sich die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass es schwer ist, den mit rund 600 Sitzen ausgestatteten Flieger A 380 zu füllen. Kommen jetzt verstärkt gebrauchte Flieger auf den Markt, könnte das die Nachfrage nach neuen A 380 weiter abwürgen. Produktion gekapptSingapore Airlines ist nicht die einzeige Fluglinie, die ihre Planungen in Sachen A 380 überdenkt. Bei der australischen Qantas wird derzeit die noch ausstehende Bestellung über acht A 380 überdacht. Malaysia Airlines will sich von ihren sechs Riesenfliegern trennen, Air France-KLM will die letzten beiden bestellten Maschinen nicht abnehmen.Airbus ist bei dem Flieger nun auf Gedeih und Verderb dem größten Kunden Emirates ausgeliefert. Weil dessen Nachfrage alleine nicht ausreicht, hat der Flugzeugbauer seine A 380-Produktion gekappt. Von 2018 an sollen nicht mehr 27 Flieger wie bisher, sondern nur noch zwölf Exemplare jährlich gebaut werden (vgl. BZ vom 14. Juli).Der Wert für eine zehn bis zwölf Jahre alte A 380 wird auf 110 Mill. Dollar geschätzt, etwa ein Viertel des aktuellen Listenpreises. Dr. Peters hatte 2007 für den SIA-Flieger 197,2 Mill. Dollar bezahlt, die Airline leaste die A 380 für eine Monatsrate von 1,71 Mill. Dollar für zehn Jahre zurück. Bereits Interesse an gebrauchten A 380 kundgetan hat British Airways. Das Flugzeug der SIA würde gut zu den Briten passen, ist deren A 380-Flotte doch mit dem gleichen Rolls-Royce-Triebwerk unterwegs. BA hat bereits zwölf A 380, eine Option zur Nachbestellung von bis zu sieben weiteren Fliegern wird die Airline nicht einlösen – zu teuer.