IMP-INDEX - DER INDUSTRIEMETALLPREIS-INDEX

Sinkende Preise entlasten metallverarbeitende Industrie

Hohes Niveau trotz Abwärtstendenz des IMP-Index

Sinkende Preise entlasten metallverarbeitende Industrie

Von Hubertus Bardt, Köln *)Die Verbilligung der internationalen Metallpreise hat sich im April fortgesetzt. Dadurch wird die metallverarbeitende Industrie tendenziell weiter entlastet, auch wenn die Preisrückgänge bislang eher bescheiden ausfallen. Nach einem durchschnittlichen Abschlag von 0,9 % im März verringerten sich die Preise zuletzt um 1,4 %. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) sank so auf 404,0 Punkte, nachdem er im März noch bei 409,8 Zählern gelegen hatte. Damit liegen die Metallpreise aber immer noch auf einem historisch hohen Niveau – nur 2,2 % unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahres.Unter den Metallen gab es im April nur zwei Ausnahmen, bei denen die Preise anzogen: Eisenerz verteuerte sich im Vergleich zum Vormonat um 2,0 %, und Blei zog um 0,7 % an. Deutliche Preisrückgänge gab es dagegen bei Aluminium (- 6,1 %), Silber (- 4,2 %), Nickel (- 3,9 %) und Zinn (- 3,4 %). Nur Gold über Jahr festerEine echte Entlastung für die metallverarbeitende Industrie zeigt sich aber erst im Jahresvergleich: Nickel und Zinn gaben um über 30 % nach; Aluminium, Blei und Silber um rund ein Viertel. Aber auch die Indexschwergewichte Kupfer und Eisenerz wurden mit Abschlägen von 12,7 % bzw. 17,7 % deutlich billiger. Nur der Goldpreis zeigt im Jahresvergleich mit einem Plus von 11,5 % eine signifikant positive Wertentwicklung. Hier zeigt sich der Wunsch vieler Investoren nach einer vermeintlich sicheren Anlage angesichts von Schulden- und Euro-Krise.Die mittlere Frist, das heißt über die vergangenen Monate hinweg gesehen, zeigt einen leichten Trend hin zu fallenden Preisen. Nach dem enormen Preisanstieg zwischen Dezember 2008 und Februar 2011 sanken die Preise um insgesamt fast 10 %. Von den Tiefs zur Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise sind die Rohstoffmärkte allerdings noch weit entfernt. Schließlich folgte die leichte Abwärtstendenz auf eine Preisrally mit einer Steigerung um insgesamt fast 150 %.Die Betrachtung der absoluten Niveaus der Metallpreise kann die Metallverarbeiter bei einem Vergleich mit den Höchstständen von 2011 daher kaum beruhigen. Immer noch werden die Energie- und Rohstoffpreise von den Unternehmen in Deutschland als das größte Konjunkturrisiko angesehen.—-*) Der Autor ist stellvertretender Leiter des Bereichs Wirtschafts- und Sozialpolitik beim IW Köln.