Sixt hebt Prognose deutlich an
sck München
Der Autovermieter Sixt hat sich von der Corona-Pandemie schneller erholt als gedacht. Nach zwei Monaten erhöhte das SDax-Mitglied seine Jahresprognose deutlich. Das Unternehmen mit Sitz in Pullach bei München teilte ad hoc mit, 2021 einen operativen Konzernumsatz in einer Bandbreite zwischen 2 Mrd. und 2,2 Mrd. Euro zu erwarten. Das Konzernergebnis vor Steuern soll in einer Spanne zwischen 300 Mill. und 330 Mill. Euro liegen.
Damit übertrifft der Vorstand seine bisherigen Planungen und die Schätzungen der Analysten spürbar. Zur Vorlage der vorläufigen Halbjahreszahlen im Juli veröffentlichte die Sixt-Führung erstmals einen Finanzausblick fürs laufende Jahr. Zu diesem Zeitpunkt rechnete der Konzern mit einem Umsatz zwischen 1,95 Mrd. und 2,1 Mrd. Euro und einem Vorsteuergewinn zwischen 190 Mill. und 220 Mill. Euro (vgl. BZ vom 20. Juli). Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr verbuchte Sixt einen Verlust vor Steuern von 82 Mill. Euro bei einem operativen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro.
Die Anleger nahmen die Nachricht von der erhöhten Prognose euphorisch auf. Die Aktie von Sixt drehte zum Wochenauftakt ins Positive und gewann zeitweise 7,5% auf 131,20 Euro an Wert. Seit dem Kursrutsch von März 2020 hat sich der Wert des Papiers verdreifacht.
Der Vorstand bezog sich bei dem angehobenen Ausblick auf aktuell vorliegende vorläufige Zahlen für August sowie auf die Erwartungen für die kommenden Monate. Als Gründe für diesen Schritt nannte Sixt insbesondere „die erheblich über den bisherigen Erwartungen liegende Entwicklung des Feriengeschäftes in Europa und den USA“. Dieses sei durch die Corona-Deltavariante „weniger stark beeinträchtigt“ als zunächst befürchtet. Zudem berichtete der Vorstand von einem stabilen Marktpreisniveau bei zugleich striktem Kostenmanagement.
Sixt will die Zahlen zum dritten Quartal am 11. November veröffentlichen. Das Unternehmen übertraf bereits fürs zweite Vierteljahr die Markterwartungen. Sixt steigerte von April bis Juni den operativen Umsatz auf 498 (i.V. 226) Mill. Euro. Sixt kehrte seinerzeit in die Gewinnzone zurück. Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Vorsteuergewinn von 78 Mill. Euro. Analysten rechneten mit 61 Mill. Euro. Ein Jahr zuvor schrieb Sixt tiefrot. Seinerzeit fiel ein Verlust vor Steuern von 118 Mill. Euro an.