Sixt präsentiert sich in Bestform

Nach Rekordquartal will Autovermieter seinen Wachstumskurs in den nächsten Jahre halten

Sixt präsentiert sich in Bestform

sck München – Nach einem sich abzeichnenden Rekordjahr 2018 will der Autovermieter Sixt auch in den kommenden Jahren kräftig expandieren. “Wir sind mittelfristig gut aufgestellt und werden noch viele Jahre Wachstum haben”, sagte Vorstandschef Erich Sixt in einer Telefonkonferenz zur Vorlage der Neunmonatszahlen. Das Unternehmen “ist gut in Fahrt. Wir sind auf der Überholspur.”Der CEO kündigte an, in den USA auch 2019 neue Stationen zu eröffnen. Er bezeichnete die größte Volkswirtschaft der Welt als einen der Wachstumstreiber des Konzerns. Sixt betreibt 55 Stationen in den USA. Seinen Worten zufolge könnten es 1 000 sein, wenn man das Potenzial des Landes in Betracht ziehe. “Wir haben unsere Marktstellung verbessert”, urteilte der langjährige Vorstandsvorsitzende. 541 Mill. Euro im VisierEine Prognose für das kommende Jahr wagte er noch nicht. Sixt verwies auf das Geschäftsmodell. Die Buchungen von Autos verliefen sehr kurzfristig. Daher sei das Geschäft “nicht berechenbar”. Vor diesem Hintergrund räumte er ein, von dem eigenen Erfolg in diesem Jahr selbst überrascht gewesen zu sein. Von Juli bis September trieb vor allem der Tourismus das Geschäft in Spanien, Frankreich und den USA an. Das Unternehmen steigert die Erlöse um 17 % auf 875 Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern legte überproportional um 27 % auf 155 Mill. Euro zu. Infolgedessen erhöhte Sixt Mitte Oktober den Jahresausblick zum zweiten Mal in Folge (vgl. BZ vom 19. Oktober).Nach dem starken dritten Quartal verdiente die Sixt-Gruppe in den ersten neun Monaten dieses Jahres so viel wie nie zuvor. Der Vorsteuergewinn von 482 (i.V. 224) Mill. Euro übertraf bereits das bisherige Firmenrekordjahr 2017, als der Konzern 287 Mill. Euro erwirtschaftete. In dem Neunmonatswert sind die 196 Mill. Euro enthalten, die Sixt im ersten Quartal mit dem Verkauf seines Anteils am Carsharing-Gemeinschaftsunternehmen Drivenow an BMW erzielte.Selbst ohne diesen Sonderertrag erwirtschaftete Sixt mit 286 Mill. Euro in den ersten drei Quartalen bereits den gesamten Gewinn des Vorjahres. 2018 soll laut Sixt das Vorsteuerergebnis “sehr stark” zulegen – darin ist der Drivenow-Verkaufserlös noch nicht enthalten. Dem CEO zufolge ist damit ein Zuwachs in einer Spanne von 15 bis 20 % gemeint. Somit peilt Sixt 2018 ein Konzernergebnis (vor Steuern) von bis zu 345 Mill. Euro an, inklusive Sonderertrag wären das 541 Mill. Euro. Die Anleger reagierten auf die Botschaften wohlwollend. Die Stammaktie gewann in der Spitze 5,6 % an Wert und beendete den Xetra-Handel mit 93,03 Euro (+4,4 %). Sixt führte damit den SDax an. Der Vorstandschef äußerte sich über die bisherige Kursentwicklung unzufrieden: Die Aktie notiere nur auf Buchwertniveau. Seit Jahresbeginn hat der Titel um ein Viertel zugelegt. Dividendenhöhe noch offenEr wollte sich noch nicht äußern, ob sich auch eine rekordhohe Dividende für 2018 abzeichnet. “Schon aus Eigeninteresse zahlen wir eine ausbalancierte Dividende. Wir sind aktionärsfreundlich.” Für die stimmberechtigte Stammaktie überwies die Firma zuletzt brutto 4 Euro je Papier. Im Juni reduzierte der Firmenpatriarch mit dem Verkauf von einer Million Aktien dieser Gattung seine Hauptversammlungsmehrheit von 61,6 % auf 58,3 %. Der CEO erlöste brutto geschätzte 103 Mill. Euro.—– Wertberichtigt Seite 8