Sixt wirbt für Börsengang der Tochter
Der Sixt-Konzern hat bei der Bilanzvorlage für den beabsichtigten Börsengang seiner Leasingtochter geworben. Deutschlands größter Autovermieter will die Erlöse aus dem separaten Listing nutzen, um die Expansion voranzutreiben. Nach einem Rekordjahr erhöhte das SDax-Mitglied die Dividende und zeigte sich zuversichtlich für 2015.sck München – Sixt stellte auf der Jahrespressekonferenz die gestärkte Marktposition der Leasingaktivitäten heraus. Im vergangenen Jahr steigerte die kleinere Konzernsparte den Vertragsbestand um über ein Viertel auf 97 400. Wachstumsträger war vor allem das Flottenmanagement, wo die Sixt Leasing AG dank eines Großauftrags von SAP einen Schub verzeichnete. Zugleich baut der Konzernbereich das Angebot im Online-Retailleasing aus, wie Bereichschef Rudolf Rizzolli erklärte. Damit macht Sixt den Autobanken Konkurrenz. Details zum geplanten Börsengang der Konzerntochter vermied aber Vorstandschef und Großaktionär Erich Sixt. Er verwies auf rechtliche Gründe. So unterliegt die Leasingsparte der Aufsicht durch die Bundesbank und durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Vor diesem Hintergrund ist der Zeitplan für ein separates Listing noch offen. Spekuliert wird aber über ein Initial Public Offering (IPO) im Frühsommer. Sixt betonte, dass sich das Unternehmen immer noch in einer Prüfphase befindet.Ende Februar gab das Unternehmen bekannt, einen separaten Börsengang der Leasingtochter zu planen (vgl. BZ vom 26. Februar). Nach einem IPO will die Sixt SE einen “maßgeblichen” Anteil an der Sixt Leasing AG halten. Der Vorstandsvorsitzende will die IPO-Erlöse für die weitere Expansion der Leasingeinheit verwenden. Zugleich könnte der Konzern auf diesem Weg bei den Kernaktivitäten (Autovermietung) weitere Mittel für das Wachstum frei machen. Der Konzernchef stellte aber heraus, dass Unternehmen im Gegensatz zu Wettbewerbern (u. a. Europcar) finanziell robust aufgestellt sei. “Wir sind nicht gezwungen, ein Börsengang zu machen. Wir haben eine solide Bilanz.”Sixt will ihre Aktivitäten in den USA weiter ausbauen, um sich von Geschäft im Heimatmarkt unabhängiger zu machen. Derzeit unterhält Sixt in den USA 50 Stationen. Erich Sixt nannte ein Potenzial von 1 000. Deutschland steht noch für mehr als die Hälfte der Vermietumsätze des Konzerns. Sixt will diesen Anteil mit einer verstärkten Internationalisierung deutlich drücken. Erwartungen übertroffenMit 902 (i.V. 775) Mill. Euro macht das Leasingvermögen fast ein Drittel der Konzernbilanz aus. Rechnet man den Bereich aus der Bilanz heraus, käme die Sixt SE auf eine Eigenkapitalquote von 39 % (Stand Ende 2014). Aufgrund des rasanten Wachstums ging dieser Wert 2014 zwar auf 26,4 (28,5) % zurück, der deutsche Marktführer liegt aber damit nach eigenen Angaben weit vor der Konkurrenz.Nach einem Rekordjahr äußerte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich für 2015. Er stellte einen “leichten” Anstieg des operativen Konzernumsatzes (ohne Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge) und einen “stabilen bis leicht steigenden” Vorsteuergewinn in Aussicht. “Die Ampeln stehen auf grün.” Die ersten beiden Monate seien “gut gelaufen”. Sixt erhöht die Dividende je Stammaktie um 0,20 Euro auf 1,20 Euro und je Vorzugaktie um den gleichen Betrag auf 1,22 Euro. Die Ausschüttungssumme steigt auf 58 (48) Mill. Euro. Sixt kehrt 53 (51) % des Überschusses an die Aktionäre aus. Nach der Nachricht fiel die Stammaktie, die seit Jahresbeginn ein Viertel an Wert gewonnen hat, zeitweise um 2 % auf 40,33 Euro.2014 übertraf der Konzern die eigenen Erwartungen. Sixt steigerte den Vorsteuergewinn dank eines Umsatzschubs um 14 % auf 157 Mill. Euro. Dazu trug die Autovermietung 137 (122) Mill. Euro bei, die Leasingsparte 26 (21) Mill. Euro. Die Kernsparte erhöhte den Bereichsumsatz um 10,4 % auf 1,23 Mrd. Euro, das Leasinggeschäft verzeichnete ein Plus von 5,1 % auf 563 Mill. Euro.