SNCF und Blablacar fahren gemeinsam
wü Paris – Der französische Bahnbetreiber SNCF und die Mitfahrplattform Blablacar haben exklusive Verhandlungen über eine Annäherung begonnen. Das gaben beide Unternehmen bekannt. Blablacar will die 2009 gegründete Fernbus-Tochter der SNCF übernehmen und international positionieren. Der Mitfahrdienst hat der Bahngesellschaft ein entsprechendes Angebot unterbreitet, äußerte sich jedoch nicht zum Preis. Die SNCF wiederum will ins Kapital von Blablacar einsteigen und bei einer neuen Finanzierungsrunde eine Geldspritze von 101 Mill. Euro geben. Wie hoch die Beteiligung ausfallen wird, gaben die beiden Unternehmen nicht bekannt. Sie dürfte sehr minderheitlich bleiben, deutete Blablacar an. Die SCNF soll im Verwaltungsrat der Mitfahrplattform einen Beobachterposten, jedoch keinen regulären Sitz erhalten.Dagegen wird Blablacar die Fernbussparte Ouibus komplett übernehmen. Sie ist seit ihrer Gründung defizitär. So musste sie im letzten Jahr einen Verlust von 35 Mill. Euro hinnehmen. Für dieses Jahr wird ein Verlust von schätzungsweise 25 Mill. Euro erwartet. Blablacar war seit der Gründung 2006 bisher ebenfalls defizitär, hat jedoch im September angekündigt, in diesem Jahr erstmals schwarze Zahlen zu schreiben. Breiteres AngebotBeide Unternehmen haben während der wiederkehrenden Streiks begonnen, zusammenzuarbeiten. Gewerkschaften hatten im Frühjahr drei Monate lang gegen die Reform der SNCF protestiert. Blablacar will nun das internationale Fernbusangebot von Ouibus ausbauen. SNCF wiederum will auf ihrem Reiseportal Oui.Sncf vom nächsten Jahr an auch Angebote von Blablacar aufführen.In Deutschland hat Blablacar 2015 den Konkurrenten Carpooling mit den Websites Mitfahrzentrale.de und Mitfahrgelegenheit.de übernommen.