Social Chain peilt Zukäufe in den USA an
sp Berlin
Das Social-Commerce-Unternehmen Social Chain AG richtet nach dem erfolgreichen Listing im Prime Standard der Frankfurter Börse den Blick in die USA. Bereits im ersten Quartal 2022 könnten die Berliner einen „größeren“ Zukauf jenseits des Atlantiks stemmen, sagte CEO Wanja Oberhof der Börsen-Zeitung. „Größer heißt aber nicht wieder 220 Mill. Euro, sondern zwischen 20 Mill. und 80 Mill. Euro“, grenzt Oberhof den Kaufpreis mit Blick auf den erst vor knapp einem Monat verkündeten und bislang größten Zukauf der Firmengeschichte – die DS Gruppe aus Hamburg – ein. Seit der Gründung 2014 hat die Social Chain AG mehr als 20 Firmen gekauft. Das Unternehmen vermarktet die Produkte eigener Marken wie Körner und Riegel von Koro oder Wohnaccessoires von Urbanara ebenso wie die Marken von anderen Konzernen über Social Media.
Auch ein Listing in den USA, das die bisher auf dem Düsseldorfer Börsenparkett beheimatete Social Chain AG als Alternative zum jetzt erfolgten Uplisting geprüft hatte, sei nicht vom Tisch und mit Blick auf weitere Übernahmen in den USA attraktiv. „Das US-Listing ist erst einmal geparkt. Unternehmerisch macht es aber weiter Sinn, weil wir in den USA zukaufen wollen“, sagt Oberhof. American Depositary Shares könnten als Akquisitionswährung dienen.
Beim Börsendebüt in Frankfurt schaffte die Aktie am Freitag einen Sprung von mehr als 9%. Die Marktkapitalisierung liegt damit bei knapp 620 Mill. Euro. An der Düsseldorfer Börse hatte sich der Aktienkurs zuletzt innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht.
Größter Aktionär ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende von ProSieben, Georg Kofler, dem nach der zum Teil mit neuen Aktien finanzierten Übernahme der DS Gruppe immer noch knapp zwei Fünftel der Anteile gehören. Rund 20% halten die bisherigen Gesellschafter der DS Gruppe, darunter DS-Geschäftsführer Ralf Dümmel, der nach der Übernahme in die Rolle des Produktvorstands der Social Chain AG schlüpfen soll. Dümmel und Kofler sind beide Juroren der TV-Gründer-Show „Höhle der Löwen“ und haben den Deal am Rande der Fernsehproduktion eingefädelt.