Softbank erhöht Sprint-Offerte um 1,5 Mrd. Dollar
scd New York – Die japanische Softbank hat sich mit dem umworbenen US-Mobilfunkbetreiber Sprint Nextel auf eine Anhebung der Offerte um 1,5 Mrd. auf 21,6 Mrd. Dollar geeinigt. So will der Telekommunikationskonzern aus dem Land der aufgehenden Sonne ein rivalisierendes Angebot des US-Satellitenbetreibers Dish Network abwehren. Softbank hatte lange darauf beharrt, die Vergleich bessere Offerte abgegeben zu haben, obwohl Dish ein Angebot über 25,5 Mrd. Dollar formuliert hatte (vgl. BZ vom 16. April).Sprint Nextel ist der drittgrößte US-Mobilfunkbetreiber nach Verizon Wireless und AT&T (siehe Grafik). Das Unternehmen, das 2005 aus dem Zusammenschluss der Mobilfunkunternehmen Sprint und Nextel entstanden war, verliert stetig Kunden. Softbank steht deshalb auf dem Standpunkt, dass die eigene Offerte wegen zusätzlicher Mittel für Investitionen langfristig attraktiver ausfällt. Das Management von Sprint Nextel sieht das offenbar genauso und hat am Montagabend nach eigenen Angaben alle Verhandlungen mit Dish eingestellt. 5,50 Dollar je AktieIn der neuen Übernahmevereinbarung plant allerdings auch Softbank mehr Geld an die Aktionäre auszukehren, während dem Unternehmen weniger Mittel zukommen. Demnach sollen die Sprint-Anteilseigner nun 5,50 Dollar je Titel bekommen statt der bislang geplanten 4,02 Dollar. Das ist ein zusätzlicher Liquiditätszufluss von 4,5 Mrd. Dollar. Insgesamt streichen die Sprint-Investoren damit für 78 % der Anteile 16,6 Mrd. Dollar ein. Bislang waren 12,1 Mrd. Dollar für 70 % der Anteile geboten worden. Der Angebotspreis steigt von 6,30 auf 7,48 Dollar je Aktie. Dem Unternehmen fließen dabei mit 5 Mrd. Dollar indes gut 3 Mrd. Dollar weniger als bislang geplant zu.Mit John Paulsons Hedgefonds hat bereits ein wichtiger Großaktionär dem neuen Übernahmeangebot seinen Segen gegeben. Paulson & Co. hielt per Ende März knapp 7,7 % der Sprint-Anteile und war damit zweitgrößter Aktionär der Gesellschaft. Für den Hedgefonds war es zudem eine Kehrtwende von der bisherigen Position. Im April hatte Paulson noch das Gebot von Dish als “attraktiv” für Sprint-Aktionäre gelobt.Eine erneute Meinungsänderung scheint nicht ausgeschlossen. Sprint lässt die Tür für Dish trotz Beendigung der Gespräche weiter offen. Der Mobilfunkbetreiber teilte mit, Dish habe bis 18. Juni Zeit ihr “bestes und finales Angebot” abzugeben.Die Abstimmung der Sprint- Aktionäre über das Softbank-Angebot ist für den 25. Juni angesetzt. Ursprünglich sollte heute über die alte Offerte abgestimmt werden. Einen Abschluss der Transaktion erwarten Softbank und Sprint weiterhin im Juli.In der Vergangenheit brachten Ausflüge ausländischer Mobilfunkunternehmen gemischte Erfolge. Während Vodafone dank der Beteiligung an Verizon Wireless milliardenschwere Dividenden einstricht, erwies sich T-Mobile USA für die Deutsche Telekom nach Anfangserfolgen als Problemfall, für den erst 2013 mit dem Fusionspartner MetroPCS eine Lösung winkt.