Softbank Group schreibt erneut Milliardenverlust
Softbank Group schreibt
erneut Milliardenverlust
Verluste bei Wework summieren sich auf über 14 Mrd. Dollar
mf Tokio
Der japanische Technologieinvestor Softbank Group ist mit minus 789 Mrd. Yen (4,9 Mrd. Euro) das vierte Quartal in Folge in die roten Zahlen gerutscht. Besonders die Insolvenz des US-Bürovermieters Wework, Wertberichtigungen von Portfoliofirmen und höhere Schulden durch den schwachen Yen belasteten diesmal die Bilanz. Im Vorjahr verdiente Softbank noch 3 Bill. Yen (18,8 Mrd. Euro), jedoch bedingt durch den Verkauf großer Anteile am chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba.
Das Ergebnis der Vision-Fund-Sparte zwischen Juli und September blieb mit 24,4 Mrd. Yen (152 Mill. Euro) im Plus, im Vorquartal erzielte das Segment noch einen Gewinn von 160 Mrd. Yen. Neben Wework zogen niedrigere Aktienkurse von Sensetime, Autostore und Symbotic das Ergebnis nach unten.
„Neuer Werttreiber" Arm
Dennoch erklärte Finanzvorstand Yoshimitsu Goto, Softbank habe das Schlimmste hinter sich und befinde sich auf dem Weg zur Rentabilität. Der neue Werttreiber sei der britische Chipdesigner Arm, der Mitte September an die Börse ging. Die Einnahmen von 4,9 Mrd. Dollar gingen zwar an das Unternehmen, aber bei einer Bewertung von 54,4 Mrd. Dollar zum Ausgabepreis kann Softbank ihren Arm-Anteil von 90% als Sicherheit für Kredite verwenden.
Die schlechten Zahlen dürften Softbank-Chef Masayoshi Son nicht von seinem Plan abhalten, verstärkt in künstliche Intelligenz zu investieren. „Ich bin fest entschlossen, Softbank zum am meisten von KI gestützten Unternehmen zu machen“, hatte Son Anfang Oktober erklärt. Seine neuen Wetten gelten besonders autonomen Technologien in den Bereichen Transport und Logistik, darunter eine Kapitalspritze für das Lkw-Start-up Stack sowie eine Folgeinvestition in den Navigationssoftware-Hersteller Mapbox.
Der Aderlass von Wework, an der Softbank 60% hält, summierte sich seit dem Erstinvestment 2017 auf 14,4 Mrd. Dollar. Der Großteil davon wurde bereits abgeschrieben. Doch ungesicherte Wework-Anleihen wurden nun unter einem Verlust von 21,6 Mrd. Yen (135 Mill. Euro) in Aktien und Wandelanleihen getauscht. Nach einer Analyse der "Financial Times" belaufen sich Softbanks Gesamtzahlungen an Wework sogar auf über 16 Mrd. Dollar, weil die Japaner am 31. Oktober 1,5 Mrd. Dollar an eine Gruppe von Kreditgebern unter Führung von Goldman Sachs aufgrund eines Akkreditivs aus dem Jahr 2019 überweisen mussten.